Ungehobene Schätze

Die Mauer muss weg, die Mauer muss weg." Und wohin? Richtig. No drüben, no Wittlich. Gleich zwei Elemente des einstigen antikapitalistischen Schutzwalls verschönern nun den Weg zu den Rommelsbachparkplätzen.

Wieso eigentlich zwei, der Friedel Drautzburg hat den Wittlichern doch nur ein Mauerteil geschenkt? Ach so, die Stadt hatte schon längst ein geschenktes Mauerstück, das jahrelang unbeachtet irgendwo rumgelegen hat. Ja, im Liesertal weiß man mit historischen Zeugnissen umzugehen. Wobei die das Mauerstück schenkenden Zossener Glück gehabt haben, das das verschenkte Stück Grenze überhaupt noch da ist. Hätte das Teil unter Denkmalschutz gestanden, dann wäre es vermutlich im Brecher gelandet. Denn der Wittlicher hat eine besondere Beziehung zu Zeugnissen der Geschichte. Auf den LKW und weg damit. So hat man es mit den Resten von Burg Ottenstein in der Oberstadt gemacht und wird man es mit der Fabrik Merrem & Knötgen sowie mit dem ebenfalls denkmalgeschützten früheren Straßenbauamt in der Kurfürstenstraße machen.

Was der Friedel kann, das kann ich übrigens auch. Bei mir im Keller liegt noch ein alter T-Träger. Den schenke ich der Stadt und sage, dass das ein Stück vom Eifel-Turm ist. Bin mal gespannt, ob die Wittlicher dessen Spitze auch in einer Ecke auf dem Bauhof liegen haben. Wahrscheinlich liegt das gute Stück neben einer Originalbohle der Arche Noah.

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