Ungeliebter Platz

Öffentliche Meinung, persönliche Gewalterfahrung und polizeiliche Statistik sind nicht unter einen Hut zu bringen. Der Zob hat keinen guten Ruf, vielleicht trägt seine trostlose Lage und kühle Architektur dazu bei, dass man ihn sich besonders merkt, wenn er in Negativ-Schlagzeilen genannt wird.

Ein Ort der Entspannung ist er sicher nicht. Die Ängste des jugendlichen Opfers versteht jeder. Seine schlimme Gewalterfahrung bestätigt leider auch eine andere Tatsache, die ebenfalls die Statistik belegen kann. Die Opfer von Gewalt "auf der Straße" sind überwiegend männlich und jung. Das tröstet die Opfer nicht, die geschockt sind und mehr Sicherheit fordern. Dem entgegen stehen aber die Ängste, die überwiegend ältere Menschen haben, die zum Teil einen Bogen um den Zob machen. Es bleibt leider zu sagen, dass nur das, was der Polizei gemeldet wird, angegangen werden kann. Das Thema totzuschweigen verbessert nichts. Auch Gerüchte helfen niemandem. Sie bewirken nur eins: Sie machen unsicher. s.suennen@volksfreund.de

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