Unglück überschattet Reitveranstaltung in Gornhausen

Gornhausen · Der Sturz eines Reiters hat die Landesschleppjagd in Gornhausen, die von den dortigen Reiterfreunden veranstaltet wird, überschattet. Der Mann hatte offenbar einen Herzinfarkt erlitten. Er wurde wiederbelebt und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Der Veranstalter brach die Schleppjagd ab.

 An dieser Stelle verunglückte einer der Reiter der Landesschleppjagd in Gornhausen. Die Veranstaltung wurde nach dem Unglück abgebrochen.

An dieser Stelle verunglückte einer der Reiter der Landesschleppjagd in Gornhausen. Die Veranstaltung wurde nach dem Unglück abgebrochen.

Foto: Klaus Kimmling

Schleppjagden haben in Gornhausen (Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues) eine lange Tradition. Seit mehr als 30 Jahren werden sie von den Reiterfreunden veranstaltet. Umso schockierter waren die am Samstag zum Teil aus den Niederlanden angereisten Teilnehmer nach einem tragischen Unglücksfall gleich zu Beginn der Veranstaltung: Ein Teilnehmer aus der Pfalz stürzte schwer und musste wiederbelebt werden.

Wie sich später herausstellte, hatte der Mann während des Sprungs seines Pferdes einen Herzinfarkt erlitten und war vom Pferd gestürzt. Glück im Unglück für ihn: Unter den Teilnehmern befand sich eine Ärztin, die in der Notaufnahme arbeitet. Sanitäter, die vor Ort waren sowie eine Krankenschwester, die Mitglied im Verein ist, waren ebenfalls schnell am Unfallort. Sie stabilisierten ihn und retteten ihm so das Leben. Ein Rettungshubschrauber brachte den Mann in ein Krankenhaus nach Trier.

Michael Frank, erster Vorsitzender der Reiterfreunde Gornhausen, steht auch Stunden nach dem Unglück noch stark unter dem Eindruck der Ereignisse: "Wir drücken dem Verletzten und der Familie unsere große Anteilnahme aus", sagt Frank. "Für uns ist dort ein guter Freund verunglückt." Auch am nächsten Morgen ist die Betroffenheit noch groß: "Wir sind noch sehr betrübt", schildert Michael Frank die Stimmung im Verein am Sonntag.

Für ihn und seinen Verein war es nach dem Unglück keine Frage, dass die Veranstaltung in Gornhausen sofort abgebrochen wird. "Als klar war, wie ernst die Situation ist, haben wir uns für den Abbruch entschieden."

Allerdings fürchtet Frank, dass der vorzeitige Abbruch auch finanzielle Konsequenzen für den Verein haben könnte. Denn in der Landesschleppjagd, die der 60 Mitglieder starke Verein veranstaltet, steckt viel Vorbereitung und natürlich auch finanzieller Aufwand. "Der Landesverband hat uns aber auch schon Unterstützung signalisiert. Das ist im Moment aber auch ganz hinten angesiedelt", sagt Frank am Sonntagmorgen.

Wie der Zustand des Verletzten ist, war am Sonntag nicht bekannt.

Bei der Schleppjagd , wie sie der Gornhausener Verein veranstaltet, handelt es sich um eine reine Reitveranstaltung und keine wirkliche Jagd. "Wir tun nur so als ob", erklärt Vorsitzender Frank, der trotz der nun abgesagten Veranstaltung stolz darauf ist, dass sein Verein die Landesveranstaltung ausrichten durfte.

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