Unmoralische Angebote hinter den Kulissen

Spannungsgeladene Stimmung im Salmtaler Gemeinderat bei den Ausschusswahlen: Die FWG Salmtal erhebt Vorwürfe wegen versuchter Einschüchterung eines Ratsmitgliedes gegen Manfred Hower. Trotz erbitterten Widerstandes zieht Hower in den Rechnungsprüfungsausschuss ein.

Salmtal. Im Gemeinderat Salmtal reißt die Diskussion um das Ratsmitglied Manfred Hower nicht ab. Zum Auftakt der jüngsten Sitzung des Rates verlas Robert Becker für die Fraktion FWG Salmtal eine Stellungnahme, in der die Mitglieder "die Methoden" des Manfred Hower anprangerten. Hower habe ein Mitglied aus ihrer Fraktion gebeten, bei der aktuell anstehenden Besetzung des Rechnungsprüfungsausschusses für ihn zu stimmen. Dabei habe er auf ihre bisher guten Geschäftsbeziehungen hingewiesen.

Gegen die CDU erhob die FWG Salmtal den Vorwurf, sie distanziere sich nicht deutlich genug von Hower.

Hintergrund ist die gescheiterte Besetzung des Ausschusses in der vorausgegangenen konstituierenden Sitzung des Salmtaler Rates. Die stimmenstärkste Fraktion, die FWG Salmtal, hatte den Vorschlag der FWG Hower abgelehnt, ihren Fraktionsvorsitzenden in den Ausschuss zu schicken. Zur Begründung gab die FWG Salmtal Howers Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe wegen Bestechlichkeit und versuchter Erpressung an. Angesichts des aktuellen Vorwurfs der Einschüchterung sagte Becker: "Den Geschmack hatte ich schon mal im Mund, und jetzt ist er wieder da!"

Die FWG Salmtal betonte erneut, sie lehne "die Person Hower" im Rechnungsprüfungsausschuss ab und bat Manfred Hower, "im Sinne der Ortsgemeinde" auf die Kandidatur zu verzichten.

Auf die Stellungnahme folgte erst einmal Schweigen. Bis sich Karl Klein (CDU) mit den Worten "das ist der Hammer" Luft machte. Er empörte sich, dass seine Fraktion in die Anschuldigungen hineingezogen werde und machte die Position seiner Fraktion deutlich: "Wir akzeptieren alle, die der Wähler hier hineingeschickt hat."

"Du würdest den gleichen Fehler wieder machen"



Der zweite Beigeordnete Ulrich Junk (CDU) dagegen distanzierte sich. "Ich heiße es nicht gut, dass Manfred Hower versucht, Menschen zu beeinflussen."

Er habe "Probleme" damit, dass Hower kein Unrechtsbewusstsein habe. "Du würdest den gleichen Fehler wieder machen", so Junk.

Udo Messerig erinnerte an ein anderes "unmoralisches Angebot", das Bürgermeister Reinhard Berg an die Mitglieder der FWG Hower gerichtet habe: "Wenn wir Manfred Hower fallen ließen, bekämen wir ein Beigeordnetenamt". Berg bestätigte gegenüber dem TV, er habe eine bessere Zusammenarbeit angeboten.

Am Ende der emotionalen Diskussion lehnte Hower es ab, auf die Mitgliedschaft im Rechnungsprüfungsausschuss zu verzichten. "Der Bürger hat entschieden, nun bin ich hier", konterte er die Kritik an seiner Person. Sein Appell: "Lasst uns zur Sachpolitik übergehen."

Nachdem sich die Fraktionen nicht auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag einigen konnten, votierte jede Fraktion nur für ihre eigenen Kandidaten. Manfred Hower erhielt damit den umstrittenen Posten im Ausschuss. EXTRA Besetzung der Ausschüsse für die folgenden fünf Jahre: Rechnungsprüfungsausschuss: FWG Salmtal: Leo Kranz (Stellvertreter Wilfried Eifel) CDU: Karl Klein (Stellvertreter Karl-Heinz Schuh) FWG Hower: Manfred Hower (Stellvertreter Eric Oeffling) Bau- und Umweltausschuss: FWG Salmtal: Karl-Heinz Berg, Kerstin Rauen-Krewer, Robert Becker (Stellvertreter Robert Koch, Bernd Gansen, Leo Kranz) CDU: Rudolf Monzel, Karl-Heinz Schuh (Stellvertreter Karl Klein, Rudolf Mehn) FWG Hower: Udo Messerig (Stellvertreter Manfred Hower) Sport-, Kultur und Jugendausschuss: FWG Salmtal: Sabine Enders, Robert Koch, Wilfried Eifel (Stellvertreter Simone Köper, Patrick Barzen, Sven Beitzel) CDU: Ilona Spang, Markus Peter Meyer (Vertreter Oliver Hoffmann, Rudolf Monzel) FWG Hower: Ralf Fritsche (Stellvertreterin Anne Thieltges) (sys)

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