Unser Dorf hat Zukunft: Bronze für Bruch

Bruch · All die Mühe hat sich ausgezahlt: Unter den 23 Orten, die sich beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft für den Landesentscheid qualifiziert haben, hat sich Bruch den dritten Platz erkämpft. Als Preis erhält die Gemeinde insgesamt 3800 Euro.

 … und das mit Erfolg! Der dritte Platz beim Wettbewerb beweist, dass Bruch bei der Dorfentwicklung auf einem guten Weg ist. TV-Foto: Ursula Quickert

… und das mit Erfolg! Der dritte Platz beim Wettbewerb beweist, dass Bruch bei der Dorfentwicklung auf einem guten Weg ist. TV-Foto: Ursula Quickert

Bruch. Mit einem voll besetzten Bus werden sich die Brucher am 28. Oktober gen Mainz aufmachen. An diesem Tag erhält die Gemeinde den Preis, der bestätigt, dass sie in Sachen Dorfentwicklung die Nase vorn hat. Wie gestern bekanntwurde, hat Bruch beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft in der Sonderklasse den dritten Platz errungen. In dieser Kategorie traten die Gemeinden gegeneinander an, die zuvor schon einmal im Gebietsentscheid waren.
215 Dörfer hatten sich am Wettbewerb beteiligt, 23 durften am Landesentscheid teilnehmen. Den ersten Platz belegt Großbundenbach (Landkreis Südwestpfalz), den zweiten Busenhausen (Landkreis Altenkirchen).
Zum Preisgeld von 1300 Euro kommen weitere 2500 Euro auf das Brucher Konto - dank des Sonderpreises für Innenentwicklung. Bruch sei es - ebenso wie Dudeldorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm), das in der Hauptklasse diesen Preis gewonnen hat - sei es "in herausragender Weise gelungen, ihre Ortskerne zukunftsfähig zu gestalten und zu entwickeln", sagt Innenminister Roger Lewentz. In Bruch sind 41 Bauvorhaben in Angriff genommen und mehr als 3,5 Millionen Euro investiert worden. Wunderschöne renovierte Bauernhäuser zieren so beispielsweise die Salmstraße. Im Sinne von mehr Luft und Licht wurden auch alte Gebäude abgerissen. All das zeigt: Die Brucher sind sehr ehrgeizig. Und so ist für Ortsbürgermeister Fritz Kohl die Platzierung "in Ordnung, man kann eben nicht alles haben." Sein Stellvertreter Manfred Follmann gesteht: "Ich bin persönlich ein bisschen enttäuscht und hätte mit mehr gerechnet." Dass die Gemeinde den Sonderpreis für Innenentwicklung bekommen hat, wundert ihn nicht. "Schließlich waren wir eine der ersten Gemeinden im Land, die gesagt hat: Wir weisen kein Neubaugebiet mehr aus."
Aber die Jury schaut mittlerweile auch nach Faktoren wie der Breitbandverkabelung. "Die haben wir nicht, können aber auch nichts dafür", sagt Follmann. Das Geld für die Anbindung sei im Haushalt bereitgestellt, aber die Gespräche mit den Telekommunikationsunternehmen sei bislang ohne Ergebnis geblieben.
"Wichtig ist, dass uns von außen bestätigt wurde, dass wir auf dem richtigen Weg sind", fasst Kohl das Ergebnis zusammen. Wofür das Preisgeld ausgegeben wird, steht noch nicht fest. Aber immerhin hat die Gemeinde auch etwa 8000 Euro ausgegeben, um sich für den Wettbewerb zu rüsten.
Zudem bleibt Bruch die Hoffnung auf eine gute Platzierung beim Bundeswettbewerb 2013. Wer daran teilnimmt, steht erst nach dem Landeswettbewerb 2012 fest, da die Landessieger von 2011 und 2012 gegeneinander antreten. Bruch kann also noch der zukunftsträchtigste Ort Deutschlands werden - wenn es die Flamme des Fortschritts am Brennen hält. Kohl: "Dorferneuerung ist ein Prozess, der nie ruht. Aber jetzt schnaufen wir erst einmal durch." uq

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