Unser Dorf hat Zukunft: Für Enkirch geht es jetzt um den Landessieg

Enkirch · Enkirch ist eine von 24 Gemeinden in Rheinland-Pfalz, die sich für den Landesentscheid "Unser Dorf hat Zukunft" qualifiziert hat. Gestern besuchte die sechsköpfige Landesjury den Ort. Enkirch kann vor allem mit beispielhaften ehrenamtlichen Initiativen punkten.

 Unser Dorf hat Zukunft. Die Kommission besucht Enkirch. TV-Foto: Klaus Kimmling

Unser Dorf hat Zukunft. Die Kommission besucht Enkirch. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: Klaus Kimmling

Montagmorgen zwischen 10 und 12 Uhr: Rund 30 Personen, angeführt von Ortsbürgermeister Roland Bender, spazieren durch Enkirch und bleiben an rund zehn Punkten stehen. Sechs Teilnehmer des Rundgangs lauschen besonders aufmerksam den Worten Benders. Sie schauen sehr genau hin und machen sich immer wieder Notizen. Die Landesjury des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" macht sich ein Bild von dem 1550-Einwohnerort. Besonders interessiert sie dabei die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde. Die Jury entscheidet in den kommenden Wochen, ob die Bemühungen der Gemeinde und ihrer Bürger einen Preis verdient haben. Enkirch misst sich in der Sonderklasse des Wettbewerbs mit elf weiteren Gemeinden im Land. Siegt die schmucke Moselgemeinde, darf sie am Bundesentscheid teilnehmen.

Bender, sein Amtsvorgänger Charly Weisgerber, Ortsweinkönigin Samira sowie eine Reihe von Bürgern, die sich ehrenamtlich in Arbeitskreisen engagieren, sind bestens vorbereitet.

"Grüne Lunge" mitten im Ort

Vor der Ortsbesichtigung erhalten die Jurymitglieder mittels einer Präsentation im Gemeindehaus kurz und prägnant Informationen über die verschiedenen Initiativen im Ort, über das bürgerliche Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten, die Bauentwicklung im Ortskern und die Grüngestaltung innerhalb und außerhalb des Ortes.

Die Besichtigungstour beginnt am Wohnmobilstellplatz, einem der größten und modernsten an der gesamten Mosel und mit Einnahmen von über 100.000 Euro im Jahr ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Weiter geht's zum Gasthaus Loosen mit seinem alten Dorfsaal und zum Moselvorgelände, wo die Gemeinde mit Hilfe von Anwohnern und dem Männergesangverein einen Mehrgenerationenplatz angelegt hat. An der Galerie der Künstlerin Maria Hill mit ihren bunten Skulpturen erfahren die Jurymitglieder, warum die Enkircher "Bunnepeller" genannt werden.

Punkten kann Enkirch auch mit seiner "grünen Lunge". Beginnend ab der Klosterkirche zieht sich die "Madschel" als naturbelassener Grüngürtel beiderseits des Großbachs bis zur Mündung in die Mosel hin.

Vieles wurde in den vergangenen Jahren vollendet, angestoßen oder ist im Bau. 2011 wurde als eines der ersten Projekte des Dorferneuerungskonzeptes der "Enkircher-Gässchen-Rundweg" eröffnet. Im März dieses Jahres haben Bürger die Stiftung Fachwerkdorf Enkirch gegründet. Sie wollen sich für den Erhalt dieser ortsbildprägenden, historischen Gebäude einsetzen.

Schließlich machte die Jury einen längeren Halt an der "Alten Schule". Dieses denkmalgeschützte Gebäude sowie die angebundene Turnhalle der Grundschule mitten im Ort wird derzeit komplett saniert. Dort entsteht unter anderem ein großer, moderner Veranstaltungssaal mit Platz für 250 Personen.
EXTRA

24 Gemeinden, jeweils zwölf in der Haupt- und Sonderklasse, haben sich für den Landesentscheid "Unser Dorf hat Zukunft" qualifiziert. In der Hauptklasse sind die Gemeinden, die sich zum ersten Mal beteiligen oder in früheren Wettbewerben noch nicht im Gebietsentscheid waren. In der Sonderklasse sind die Gemeinden, die früher bereits im Gebietsentscheid waren. Enkirch ist die einzige Gemeinde im Kreis Bernkastel-Wittlich, die sich für den Landesentscheid qualifiziert hat. Aus der Region haben sich in der Hauptklasse noch Dasburg und Meckel (Eifelkreis Bitburg-Prüm) qualifiziert.

Die Sieger werden am 21. November in Kaiserslautern ausgezeichnet. sim

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