Unternehmer-Ehepaar stürzt mit Flugzeug in der Eifel ab

Sehlem · Sie hatten keine Überlebenschance: Beim Landeanflug auf den Flugplatz Föhren ist am Sonntagmittag eine Cessna im dichten Nebel abgestürzt. Vier Menschen sind in den Trümmern des Geschäftsfliegers verbrannt. Am heutigen Montag sollen die Leichen geborgen werden.

 Die Absturzstelle liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Mülldeponie. Das Flugzeug war offenbar im Landeanflug auf den Flugplatz Föhren.

Die Absturzstelle liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Mülldeponie. Das Flugzeug war offenbar im Landeanflug auf den Flugplatz Föhren.

Foto: volksfreund.de/Google Maps

Ein 61-jähriger Geschäftsmann aus der Region, seine 60 Jahre alte Ehefrau und zwei Piloten sind am Sonntagmittag kurz vor zwölf Uhr bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe der Mülldeponie bei Sehlem (Kreis Bernkastel-Wittlich) ums Leben gekommen. Nach Mitteilung der Polizei war die Maschine, eine zweimotorige Cessna Citation, in Südengland gestartet. Sie sollte gegen Mittag auf dem Flugplatz in Föhren (Kreis Trier-Saarburg) landen. Weitere Personen sind durch den Absturz nicht zu Schaden gekommen.

Nur wenige Kilometer vom Flugplatz entfernt, streifte der Jet einen Hochspannungsmast der Bahn in etwa acht Metern Höhe, stürzte in ein Feld und ging sofort in Flammen auf. Für die Passagiere kam jede Hilfe zu spät. Die genaue Ursache des Unfalls und warum der Pilot an dieser Stelle, aus nördlicher Richtung kommend, so tief geflogen ist, ist nicht bekannt. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig hat die Ermittlungen aufgenommen. Das Wrack soll in einer Halle untersucht werden. Er rechne damit, dass die vier Leichen am Vormittag geborgen werden könnten, sagte ein Sprecher der Polizei Trier am Montag.

Informationen zur Identität der Piloten will die Polizei ebenfalls am Montagvormittag bekanntgegeben werden. Die Aufräumarbeiten sollen nach Angaben von Peter Baus, Sachverständiger der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, bis zum Nachmittag andauern.

Nach Mitteilung der Deutschen Flugsicherung herrschte im Raum Trier zum Unfallzeitpunkt dichter Nebel. Aus England kommend sei der Pilot zunächst nach Instrumentenregeln geflogen und habe dann etwa eine halbe Stunde vor dem Absturz auf Sichtflug umgemeldet. Am Absturzort waren Dutzende Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz. Die Unfallstelle an der K 41 bei Sehlem wurde weitläufig abgesperrt. Durch den heftigen Aufprall wurde eine Hochspannungsleitung der Deutschen Bahn in Mitleidenschaft gezogen. Die Bahn musste die Leitungen der vielbefahrenen Strecke Koblenz-Trier stilllegen. Züge können nur noch in gedrosseltem Tempo fahren. Der Güterverkehr wurde weiträumig umgeleitet, für den Montag hat die Bahn Störungen im Schüler- und Berufsverkehr angekündigt.Mehr zum Thema

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Wikipedia-Eintrag zur Cessna Citation

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