Unternehmer im Kreis Bernkastel-Wittlich ersetzen Brief durch E-Mail

Wittlich · Der Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich ist die Kommmunikationsplattform für Unternehmer in der Region. Bislang funktionierte das hauptsächlich noch über Briefzustellung. Zum 20. Jubiläum passt sich der Unternehmerverband der modernen Kommunikationsweise per E-Mail an und verschafft sich einen professionellen Internetauftritt.

Wittlich. Hier lernen sich Firmenchefs kennen, hier entstehen Geschäftsbeziehungen, von hier kommen Impulse für die regionale Wirtschaft. Das funktionierte beim Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich 20 Jahre lang scheinbar ohne E-Mails zu verschicken, lauscht man den Ausführungen des Vorsitzenden Walter Kunsmann. Im Jubiläumsjahr will sich der Verein modernisieren und Geld für Briefpost einsparen. "Wir wollen professioneller werden." Das kündigte Kunsmann bei der Jahreshauptversammlung an.
Eine neue Homepage soll aussagekräftiger und moderner als die alte sein. Über die Website werden sich die Mitgliedsbetriebe präsentieren. Wer künftig einen Schreiner sucht, einen Friseur in Morbach oder einen Feinblechverarbeiter, braucht nur auf die Homepage des Wirtschaftskreises zu klicken. Dort finden sich die vertretenen Unternehmen von Handwerk und Produktion über Dienstleister und Finanzdienstleister bis zum Handel mit Links zu den Websites der jeweiligen Firmen.
Der neue Internetauftritt bietet zudem einen internen Newsletter, in dem Termine und Neuigkeiten veröffentlicht werden. Das spart schriftliche Einladungen und Porto. Neben der Senkung der Kosten biete die neue Homepage mehr Sicherheit im Netz, versichert Yannick Lämmel von WebMan Webdesign aus Bernkastel-Kues, der an der neuen Homepage arbeitet.
"Wir wollen unser Leistungsangebot deutlich hochfahren", kündigt Kunsmann an. Daher sei es notwendig, den Jahresbeitrag von 50 Euro auf 75 Euro zu erhöhen. Davon profitieren die Veranstaltungen, die der Verein anbietet. Höhepunkt im Kalender des Wirtschaftskreises wird in diesem Jahr die 20-Jahrfeier am 30. August sein. Außerdem gibt es eine Einladung zur Betriebsbesichtigung der Biogasanlage Platten. Und ein Strafrechtler referiert zum Thema "Wir gefährlich leben Unternehmer?"
Extra

... Walter Kunsmann Wie schätzen Sie die Lage der Wirtschaft im Kreis ein? Kunsmann: Nach Rücksprache mit Mitgliedern stelle ich fest, dass es bei den Auftragseingängen eine sehr positive Resonanz gibt, insbesondere im vierten Quartal 2013 war das so. Die Prognosen für 2014 sind positiv. Die Wachstumsrate in Deutschland wird vom Sachverständigenrat mit 1,8 Prozent prognostiziert. Für die Region gibt es keine verlässlichen Zahlen. Aber es gibt eine sehr positive Grundstimmung. Was den Unternehmern allerdings unter den Nägeln brennt, ist der deutliche Arbeitskräftemangel. Was wollen Sie für Ihre Mitglieder tun? Kunsmann: Wir werden mit den Berufsschulen in Bernkastel-Kues und Wittlich eine Jobbörse veranstalten. Wir wollen versuchen, dass die jungen Leute, die hier ausgebildet werden, hier auch Arbeit finden und nicht von auswärtigen Betrieben abgeworben werden. Darüber hinaus soll die neue Homepage das Netzwerk der Unternehmer stärken. Was versprechen Sie sich vom Jahr 2014 für ihre Mitglieder? Kunsmann: Wir haben das Ziel, in diesem Jahr nochmal 20 Betriebe hinzuzugewinnen. Dafür werden wir in den im letzten Jahr hinzugekommenen Verwaltungsbezirken VG Bernkastel-Kues, Einheitsgemeinde Morbach und VG Traben-Trarbach werben. Der Wirtschaftskreis bietet den Unternehmen die Möglichkeit des Gedankenaustauschs, aus den Erfahrungen der anderen Nutzen zu ziehen und Kontakte zu anderen Leistungsanbietern zu knüpfen. sys

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