Michaela Prinz, Pächterin des Campingplatzes Neumagen-Dhron, blickt aus ihrem kleinen Campinglokal Richtung Mosel auf zwei völlig ausgebrannte Fahrzeuge - ein Wohnmobil und direkt daneben ein Wohnwagen. Ihr stehen die Tränen in den Augen. "Ich habe den Mann sehr gut gekannt. Er kommt mehrmals für ein längeres Wochenende hierhin, oft ist auch seine Frau dabei. Er hat mir manchmal bei kleineren Arbeiten geholfen."

In der Nacht zum Montag hat es in dem Wohnmobil gegen 23.35 Uhr eine Explosion gegeben. Es stand sofort in Flammen. Das Feuer griff auf den unmittelbar daneben abgestellten Wohnwagen über. Von ihm ist ebenfalls nur noch das rußgeschwärzte Stahlgerippe übrig geblieben. In diesem Fahrzeug befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks niemand.

Hans-Gerd und Marianne Carabin aus Aachen waren Augenzeugen. Ihr Wohnwagen steht etwa 50 Meter entfernt. Sie sind Mitglieder des Aachener Campingclubs und waren mit Freunden anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Vereins übers Wochenende an die Mosel gefahren waren. Die meisten mobilen Camper waren am Sonntagmittag bereits abgereist. Sie standen mit ihren Wagen noch näher als die Carabins neben dem Unglücks-Fahrzeug. Hans-Gerd Carabin berichtet: "Wir waren beide bereits im Bett, als es plötzlich sehr laut geknallt hat. Als wir nach draußen schauten, sahen wir schon, wie es brannte. Kurze Zeit später war es ein flammendes Inferno." Carabin alarmierte sofort die Feuerwehr. Aktive der Feuerwehr Neumagen-Dhron eilten zum Brandort. Dort machten sie, nachdem sie das Feuer gelöscht hatten, eine schreckliche Entdeckung: Im Innern des völlig ausgebrannten Wohnmobils fanden sie einen verkohlten Leichnam. Noch ist die Identität des Toten nicht zweifelsfrei geklärt. Die Staatsanwaltschaft hat die Obduktion der Leiche angeordnet. Um die Brandursache zu klären, waren gestern Kriminaltechniker vor Ort. Campingplatzpächterin Michaela Prinz rief noch in der Nacht zum Montag die Ehefrau des Wohnwagenbesitzers an. Das Ehepaar stammt aus Hochspeyer bei Kaiserslautern. Der Mann ist 67 Jahre alt.

Ehefrau am Sonntag abgereist

Seine Ehefrau war am Sonntag noch auf dem Campingplatz, fuhr aber am Nachmittag wieder nach Hause, weil es ihr nicht gut ging. Michaela Prinz berichtet, dass der Mann am Sonntagabend noch in den Ort ging, um in einem Gasthaus zu essen. Er sei gegen 22.30 bis 23 Uhr wieder zurückgekommen.
Die polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache leitet die Kriminalinspektion Wittlich. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06571/95000 zu melden.