Ihre Meinung Urlaub an einem Industriegebiet?

Regionalplanung

Zum Artikel „Keine Bedenken gegen Gewerbegebiet“ und dem dazugehörigen Kommentar (TV vom 9. Februar):

Der Artikel und der Kommentar sind wie schon vorhergehende einseitig und tendenziös. Kein Wort zu den in der landesplanerischen Stellungnahme angegebenen zahlreichen Bedenken, kein Wort zum Landschaftsschutzgebiet, zur Natur, zur Bodenversiegelung (unter anderem sind die Brunnen in Noviand extrem gefährdet), kein Wort zur Zerstörung mehrerer Betriebe aus Landwirtschaft und Weinbau und vor allem kein Wort zur Zerstörung der touristischen Infrastruktur.

Glaubt man denn, dass jemand im oder in der Nähe eines Industrie- oder Gewerbegebietes oder mit „unverbaubarem“ Blick auf dasselbe Urlaub macht und Wein kauft? Und noch zur Begrifflichkeit Gewerbegebiet: Nach geltender Baunutzungsverordnung wird im Flächennutzungsplan ein solches Gebiet immer als „G“ Gewerbegebiet ausgewiesen. Erst wenn es um den Bebauungsplan geht, wird konkretisiert, was gewerbliche und industrielle Bebauung wird. Ein Investor, und darauf ist die Verbandsgemeinde angewiesen, wird in jedem Falle – allein schon bei der Größenordnung der Fläche – Druck ausüben, dass sich auch industrielle „Gewerbe“ ansiedeln, denn die bringen das Geld, und nur darum geht es, sowohl beim Investor als auch bei der Verbandsgemeinde. Wer in einer solchen Lage im Landschaftsschutzgebiet, in uralter Kulturlandschaft und einem Ökosystem, ein Gewerbe/Industriegebiet von 80 Hektar zulässt, versündigt sich an der Natur und an künftigen Generationen.

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