Veldenzer Pfarrhaus wird ein Pflegeheim

Veldenz · Schon in wenigen Monaten soll es wieder geschäftig zugehen im Pfarrhaus von Veldenz. Die Evangelische Kirchengemeinde investiert rund 300 000 Euro in das Gebäude, das grundlegend renoviert und umgebaut wird. Anfang nächsten Jahres wird dort eine private Tagespflegestätte einziehen.

 Mitglieder des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Veldenz informieren sich über den Stand der Arbeiten im Pfarrhaus. Das heutige Scheunentor wird zum Haupteingang der Tagespflegestätte. Im Bild (von links): Anke Nitsch, Werner Preckur, als Kirchmeister für die Finanzen der Kirchengemeinde zuständig, Ralf Haas, Pfarrer Thomas Berke, Edith Escher, Architekt Werner Simon und Betreiberin Nina Benz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mitglieder des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Veldenz informieren sich über den Stand der Arbeiten im Pfarrhaus. Das heutige Scheunentor wird zum Haupteingang der Tagespflegestätte. Im Bild (von links): Anke Nitsch, Werner Preckur, als Kirchmeister für die Finanzen der Kirchengemeinde zuständig, Ralf Haas, Pfarrer Thomas Berke, Edith Escher, Architekt Werner Simon und Betreiberin Nina Benz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Veldenz. Die ersten Wanddurchbrüche sind geschaffen, neue Zwischenwände werden demnächst hochgezogen. Außerdem werden Wasser- und Elektroleitungen, Türen und Fenster erneuert. Das Gebäude wird nach energetischen Gesichtspunkten saniert und erhält neue Isolierglas-Sprossenfenster. Noch gibt es also reichlich zu tun im Veldenzer Pfarrhaus, das sich zur Tagespflegestätte mit voraussichtlich 14 Plätzen wandeln wird.Scheunentor wird Haupteingang


Doch Pfarrer Thomas Berke und die Mitglieder des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde sind sich sicher, dass sich deren Türen am 1. März 2014 offiziell öffnen werden. Zur Kirchengemeinde mit seinen 1100 Mitgliedern zählen auch die Dörfer Burgen, Gornhausen und Hirzlei. Das Pfarrhaus steht an zentraler Stelle neben der imposanten evangelischen Kirche. Früher bewohnte es die Familie von Pfarrer Georg Singer, der sich 2008 in den Ruhestand verabschiedete. Die Familie ist nach Burgen umgezogen. Seither wurden in dem 1735 erbauten Haus nur noch das Pfarrbüro und der Gemeindesaal, beide im ersten Stock, genutzt.
Betreiben wird die Tagespflegestätte Nina Benz (33). Die zweifache Mutter machte sich zum 1. Juli in Burgen selbstständig mit ihrer "Mobilen Pflege Benz". Als Krankenschwester mit Zusatz-Ausbildungen wie Qualitätsmanagerin oder Pflegedienst- und Heimleitung ist sie überzeugt vom Umbaukonzept. Häuser mit "altem Flair" seien wichtig für Tagespflegeangebote (siehe Extra). Den künftigen Nutzern sei vieles vertraut, andererseits werde auch vieles anders sein. Das heutige Scheunentor wird beispielsweise durch eines aus Glas ersetzt und als Haupteingang dienen. Er führt in den 60 Quadratmeter großen Aufenthaltsraum, in dem sich die Gäste treffen und unterhalten, aber auch kreativ beschäftigen können. Mit der ebenerdig zugänglichen Terrasse, die hinter dem Haus geschaffen wird, gibt es einen weiteren Treffpunkt.
Außerdem werden im Erdgeschoss Speise- und Besprechungs- beziehungsweise ein Schulungsraum eingerichtet sowie Therapie- und Ruhe-Räume, barrierefreie Toiletten und ein Pflegebad.
293 000 Euro lässt sich die Kirchengemeinde den Umbau kosten. Nicht eingerechnet ist die Einrichtung, die Sache der Betreiberin sein wird. Finanziert werden sollen die Ausgaben über die künftigen Mieteinnahmen.
Für die Gemeindemitglieder rechnet sich das laut Pfarrer Thomas Berke schon deshalb, weil das Gebäude ohnehin hätte renoviert werden müssen. 200 000 Euro waren allein dafür kalkuliert. Das Dachgeschoss wird vorerst nicht ausgebaut. Dort werden Heizkörper und Rohrleitungen erneuert.Tagespflege:

Extra

Tagespflege: Die neue Tagespflegestätte ist die dritte in der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues. Vorreiter waren Maring-Noviand (zwölf Plätze), wo vor drei Jahren eine Tagespflege öffnete, ein Jahr später Minheim (16 Plätze). Im ersten Beispiel ist die Gemeinde Vermieter der alten Schule Noviand, im zweiten Modell, geschaffen im Stammhaus der Bernkastel-Kueser Großkellerei Mertes, eine Privatperson. In beiden bestehenden Einrichtungen seien die Kapazitäten eigentlich ausgeschöpft, weiß Leo Wächter, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde. Daher hofft er auf weitere Initiativen in der VG. Wünschenswert wären insgesamt vier oder fünf solcher Einrichtungen. Die Idee für das Veldenzer Projekt sei im Rahmen des von ihm initiierten Pflegestammtischs geboren worden. Dort tauschen sich etwa viermal im Jahr Vertreter von Pflegediensten und Altenheimen oder auch Ärzte aus. Laut Wächter unterstützt die VG Initiativen zwar nicht finanziell, wird aber beratend aktiv und bringt die jeweiligen Partner zusammen. urs
UPDATE: Da unser Bericht "Veldenzer Pfarrhaus wird ein Pflegeheim" zu Missverständnissen führen könnte, weisen wir auf folgenden Sachverhalt hin: Im Veldenzer Pfarrhaus wird natürlich kein stationäres Seniorenpflegeheim entstehen, sondern lediglich eine Tagespflegestätte, in der Menschen tagsüber betreut werden. In diesem Sinne ist auch das Extra "Tagespflege" zu verstehen.

Es bezieht sich auf Tagespflegeangebote außerhalb stationärer Häuser in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Neben den drei genannten Tagespflegestätten Maring-Noviand, Minhein und ab 2014 Veldenz bieten natürlich auch Altenheime oder Seniorenzentren Tagespflege an. Wir bitten, die nicht eindeutige Darstellung zu entschuldigen. urs

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