Veranstalter können ab sofort besser planen

Wittlich · Für Kulturinteressierte sowie Vereinsvertreter in Wittlich und der Region geht ein Wunsch in Erfüllung: Auf einer neuen Internetseite können sie ihre Veranstaltungen eintragen beziehungsweise koordinieren.

Wittlich. Die Wittlicher haben ein vergleichsweise hohes Interesse an lokaler Kulturberichterstattung. Das hat die TV-Leserbefragung im Frühjahr 2013 ergeben. Es liegt nahe, dass sie deshalb auch oft Veranstaltungen besuchen oder planen und organisieren. Aktuelles Beispiel ist die neue Internetseite ( www.kulturamt.wittlich.de) des Kulturamtes Wittlich, die in diesen Tagen freigeschaltet wird. An ihrer Erstellung haben seit November 2011 mehr als 80 Menschen ehrenamtlich mitgewirkt.
Der Begriff Internetseite suggeriert ein Portal, das der Nutzer in Windeseile durchstöbern kann. Das Gegenteil ist der Fall: Die Seite ist wie ein dick gebundenes Werk, bestätigt Buchhändlerin Claudia Jacoby. In erster Linie ist sie eine Plattform für Veranstaltungen - nicht nur für Wittlich sondern, wie Kulturamtsleiterin Elke Scheid betont, für die gesamte Region. Daneben werden die Veranstaltungsstätten in der Kreisstadt vorgestellt: vom neuen Eventum bis zur ehrwürdigen Synagoge. Wer die Startseite auf dem Bildschirm hat, merkt aber sofort, dass ihn noch viel mehr erwartet. Aufsätze zur Stadtgeschichte, viele Fotos von Sehenswürdigkeiten, ein Kapitel über die Angebote für Jugendliche und vieles mehr.
Die Augen richten sich aber erst einmal auf den Veranstaltungskalender. Kulturmacher und Vereinsvertreter können sich einloggen und selbst ihre Termine eingeben. "Das ist etwas, was man für die Stadt Wittlich erwartet. Bisher hat es gefehlt", sagt Uli Marmann vom Eifelverein.
"Es ist eine Bereicherung", sagt Claudia Jacoby, die selbst Lesungen veranstaltet. Ihre einzige Befürchtung: "Auch die kleinste Veranstaltung kann aufgeführt sein. Das könnte unübersichtlich werden."
Rudolf Bollonia, Mitglied im Stadtrat und Kulturausschuss, ist von Anfang an bei der Ideensammlung und Planung dabei. "Es geht ein Wunsch in Erfüllung", sagt er. Bollonia sieht die Planung von Konzerten, Ausstellungen und Festen in einem neuen Licht. Der Veranstalter schaue zuerst nach, wie es an seinem Wunschtermin mit ähnlichen Events ausschaue. Entsprechend könne er reagieren und eventuell ausweichen. So könne vermieden werden, dass sich große Events ballen. Wie zum Beispiel am vergangenen Samstag die Beachparty im Wittlicher Stadtpark und die Poolparty in Manderscheid. "Das muss jetzt mit Leben erfüllt und weiter vernetzt werden", sagt Bürgermeister Joachim Rodenkirch. Kosten entstehen den Nutzern nicht. Die Stadt wendet für den Aufbau der neuen Homepage nach Auskunft von Büroleiter Rainer Stöckicht knapp über 6000 Euro auf.
Homepage

Extra

Die neue Homepage ist Teil des Kulturkonzeptes der Stadt Wittlich. Auch darüber haben Bürger, Stadtrat und Kulturausschuss mehr als zwei Jahre lang diskutiert. Herausgekommen ist der 26 Seiten starke "Erste Leitfaden zur Kulturarbeit - Konzept zur Weiterentwicklung bis zum Jahr 2020". Das Papier listet unter anderem all das auf, was es an Plätzen für kulturelles Leben, an Angeboten und Initiativen bereits gibt. Dabei werden Stärken und Schwächen genannt und Vorschläge gemacht. Ein Thema: mehr Angebote für junge Leute. Der vom Stadtrat verabschiedete Leitfaden soll die Basis für weitere Diskussionen sein. Eines der ersten Ergebnisse ist der neue Internetauftritt, der eine zentrale Forderung vieler Kulturschaffender war. cb

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