Veranstalter ziehen positive Bilanz

HOPPSTÄDTEN-WEIERSBACH/MORBACH. Eine bundesweit einzigartige Veranstaltung fand an der Fachhochschule in Neubrücke statt. Die von dem Institut für angewandtes Stoffstrom-Management (IfaS) organisierte Biomasse-Tagung wurde von den Teilnehmern als "sehr gelungen" und "äußerst innovativ" eingestuft.

Eines der Hauptziele dieser Tagung war es, die Kontaktaufnahme und den Austausch zwischen Behörden, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu ermöglichen und diese über die Marktchancen von Biomasse als alternativen Heizkraftstoff zu informieren. Des Weiteren sollten die im Konferenzteil dargestellten praktischen Beispiele und Lösungsvorschläge für eventuell auftretende Probleme Wege aufzeigen, um den verschiedenen Institutionen die Entscheidung zu erleichtern, ob "der Markt etwas für ihre Interessen hergibt", wie es der geschäftsführende Direktor des IfaS, Prof. Peter Heck, formulierte.Wald als Energielieferant

Dabei nimmt das IfaS eine zentrale Rolle ein. Das Institut entwickelt Strategien, um die Kosten innerhalb einer Kommune zu senken und zugleich deren regionale Wertschöpfung zu steigern. Das besondere Augenmerk ist auf Entsorgung, Kontrolle der Rodung und Regeneration des Waldes - hinsichtlich seiner Rolle als Energielieferant - sowie Grünschnitt- und Grüngutentsorgung gerichtet, was den Gemeinden ein kostengünstigeres Heizen ihrer Einrichtungen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen ermögliche. Hierzu führt das IfaS eine so genannte Biomasse-Potenzialstudie durch. Auftraggeber dieser Studie, deren Modellkommune Weilerbach im Landkreis Kaiserslautern ist, ist das rheinland-pfälzische Umweltministerium. Anhand dieser Studie sollen Erfahrungen gesammelt werden, um für andere Landkreise Beispiel zu sein und das energetische Potenzial von Biomasse zu ermitteln. Gleichzeitig sollen dabei Projekte initiiert werden, die zu einer zielgerichteten Zusammenarbeit zur erhöhten Wertschöpfung in der Bevölkerung und zum Klima- und Naturschutz beitragen. Durch den Austausch der 160 Konferenzteilnehmer und das Näherbringen von innovativen Ideen, die auf diesem schwierigen Markt nicht leicht zu etablieren sind, wurden also alle Erwartungen, sowohl aus Sicht der Teilnehmer als auch der des Veranstalters, erfüllt, wobei Heck noch voller Ehrgeiz hinzufügt, dass "ein Stoffstrom-Manager selbst nie zufrieden ist". Eines der vorgestellten Projekte war die Morbacher Energielandschaft (MEL). Nachdem sich dort Windräder drehen und auch eine Fotovoltaik-Anlage steht, geht es bei der weiteren Planung um die Biomasse. Relativ weit fortgeschritten ist eine geplante Biogas-Anlage, bei der Firmen und Landwirte sich beteiligen sollen, erzählt Dunja Hoffmann vom Institut für Angewandtes Stoffstrom-Management (IfaS). Ihr Institut ist auch mit einer Stoffstrom-Analyse für Morbach betraut.Aus Rindergülle wird Wärme und Strom

Mit Rindergülle und Maissilage soll die Anlage gespeist werden. Darin enthaltene Bakterien sollen das Material "fressen" und die Biomasse in Methan umwandeln. Das Gas wird aufgefangen und in einem Blockheizkraftwerk zu Strom verbrannt. Dabei entsteht auch Abwärme, so die Planung. Diese kann beispielsweise bei der Klärschlamm-Trocknung eingesetzt werden, die ebenfalls im Gespräch ist. Auch Holz kann möglicherweise energetisch genutzt werden. Dafür bietet sich allerdings statt auf der MEL ein Standort bei einem der in der Gemeinde ansässigen Sägewerke an.

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