Verblüffende Erkenntnisse über die eigene Fahrweise

Wie schnell ein Tank leer sein kann, lernten rund 40 Testpersonen auf einem Simulator, der virtuell für fünf Kilometer nur einen drittel Liter Benzin zur Verfügung stellte. Die verblüfften Autofahrer merkten: Selbst wer zügig fährt, kommt auch mit wenig Sprit weit.

 Turbodieselfahrer Andreas Gerten aus Morbach schaffte die virtuellen fünf Kilometer nach Erklärungen von Anne Schuster von der Verbraucherzentrale ohne Probleme. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Turbodieselfahrer Andreas Gerten aus Morbach schaffte die virtuellen fünf Kilometer nach Erklärungen von Anne Schuster von der Verbraucherzentrale ohne Probleme. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. (doth) Der Fahrsimulator ist ein knauseriger Geselle. Ganze 0,35 Liter gönnte das virtuelle Auto im Morbacher Rathaus seinen Nutzern, um in die 5,5 Kilometer entfernte Stadt zu kommen.

"Wer die Gänge nicht hochdreht und das Auto viel rollen lässt, hat noch Sprit übrig", erklärte Anne Schuster vom Klimateam der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz den Testpersonen, die sehen wollten, mit wie wenig Kraftstoff sie auskommen können. Das Auto soll nicht verteufelt werden, denn es werde ja gerade in ländlich strukturierten Gebieten gebraucht.

"Ich bin bis ins Ziel gekommen. Unterwegs gab es jedoch einen Unfall", fasst Peter Kiefer aus Hinzerath seine "Fahrt" zusammen. Vielfahrerin Christa Zimny aus Immert musste sich erst an das "ungewohnte Fahrgefühl" der stationären Maschine gewöhnen. Sie weiß: "Bei 50 000 Kilometern im Jahr lohnt sich Spritsparen auf jeden Fall." Turbodieselfan Andreas Gerten stellte fest: "Auch mit kleinen Drehzahlen kommt man zügig ans Ziel."

Diese Erkenntnis ist einer von zehn Spritspartipps, die Anne Schuster den Testpersonen schriftlich als Faltblatt mitgab. Weitere sind: Nicht unnötigen Ballast spazieren fahren, regelmäßig den Reifendruck kontrollieren, Kurzstrecken meiden, früh hochschalten, vorausschauend fahren und das Auto rollen lassen.

Das Ergebnis macht sich nicht nur positiv im Geldbeutel bemerkbar, sondern schont auch die Umwelt. 2000 Kilogramm CO{-2} (Kohlendioxid) sind das klimaverträgliche Budget eines Menschen pro Jahr, erfuhren die Teilnehmer dieser Verbraucherallianz "fürs Klima", die vom Bundesumweltministerium gefördert wird. "Allein das Autofahren übersteigt mit 2200 Kilogramm bereits diesen Wert", beklagt Schuster. Eine Flugreise in die Dominikanische Republik verursacht 6200 Kilogramm des Treibhausgases. Die Testpersonen staunten nicht schlecht, wie hoch ihr Einsparpotenzial ist. Zwischen 300 und 1000 Euro für Benzin oder Diesel könnten pro Jahr gespart werden.

Infos im Internet unter www.verbraucherfuersklima.de.

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