Verein statt Jugendclub: Die Party geht weiter

Mülheim · 400 Besucher hat die erste Party des erst kürzlich als "Verein für Kunst, Kultur und Inklusion" neu durchgestarteten früheren Jugendclubs Bernkastel-Kues gelockt. Bis in den frühen Morgen wurde in einer leerstehenden Halle in Mülheim gefeiert.

Mülheim. Die Autokennzeichen in den Straßen ringsum verraten es: Das Publikum, das ab gegen 23 Uhr geduldig am Eingang zur Partyhalle im Industriegebiet Mülheim Schlange steht, ist bunt gemischt. Die jungen Leute sind aus Simmern und Trier, der Eifel und dem gesamten Hunsrück angereist. Hergelockt hat sie der gute Ruf, den die Veranstalter der Jugendparty genießen.
Im Januar haben sich die Aktiven des früheren Jugendclubs Bernkastel-Kues nach sieben Jahren umbenannt in "Verein für Kunst, Kultur und Inklusion" (siehe Extra). "Wir sind einfach zu alt geworden", begründet Pressewart Stefan Heinz. Doch das Händchen fürs Partymachen haben die Jungs, die nun alle auf die 30 zugehen, nach wie vor.
Bewiesen haben sie das mehrfach: mit Events wie dem Pferdefest - im August wird das siebte steigen. Nach Anfängen in der Güterhalle und der Station Kues, dem alten Bahnhof, findet es nun bereits zum dritten Mal an der Eisernen Weinkarte oberhalb von Graach statt. Voriges Jahr flogen dafür sogar Gäste aus Kanada und Spanien ein. Für die aktuelle Party "1000 PS Elektropeitsche - Jubel Trubel Discokugel" mischte das Team erstmals die Konzepte zweier Erfolgs-Partys: der 2006er Discokugel und der Elektropeitsche aus dem Jahr 2009.
1000 Euro für Sicherheit


Die Ankündigung, dass dafür angesagte DJs der Region engagiert wurden, lockte rund 400 Besucher in die vorübergehend leerstehende Firmenhalle: mit zwei Ebenen, jeder Menge Platz und der Lage weitab von Wohnhäusern eine ideale, obschon einmalige Location.
Ein weiterer Publikumsmagnet dürfte der jugendfreundliche Eintrittspreis von fünf Euro gewesen sein. Der Verein (siehe Extra) will damit erreichen, dass junge Leute in ihrer Region feiern können und nicht massenweise in Großstädte fahren. Damit die Partylaune nicht getrübt wird, investierten die Macher allein rund 1000 Euro in die Sicherheit des Veranstaltungsortes.
Für eine 21-Jährige aus dem Hunsrück war schnell klar, dass sie sich das Event nicht entgehen lassen würde. "Die Partys des Vereins sind immer gut - da kann man schon für werben", begründete sie. Fabrice Neumann (19) aus Graach setzte noch eins drauf: "Die sind super, der Hammer, die Partys sind jedes Mal ein Highlight: das ist das Beste, was in der Umgebung von Bernkastel-Kues läuft."
Extra

Der Verein für Kunst, Kultur und Inklusion will mit seinen Partys das kulturelle Leben in der Mittelmoselregion um Bernkastel-Kues bereichern. Der Zusatz "Inklusion" bekräftigt den Wunsch, künftig auch Musiker mit Handicap oder sozial benachteiligte Kunst- und Kultur-Schaffende mit einzubinden. Der ursprüngliche Jugendclub gründete sich 2006, um die Interessen Jugendlicher zu fördern. Bereits 2007 luden die Aktiven, die sich selbst Pferdepunks nannten, zu ihrem ersten Pferdefest ein. Die Partys boten stets eine große musikalische Bandbreite von "handgemachter" bis zu elektronischer Musik und von Hit-Klassikern bis zu Hip-Hop. Der Vorstand: Vorsitzender: Roman Bastgen, Stellvertreter: Marcel Licht, Kassierer: Marc Zimmer, Schriftführer: Michael Bastgen, Gleichstellungsbeauftragte: Catrin Müller, Beisitzer: Stefan Heinz für Presse und Kommunikation, Dennis Lichter für Veranstaltungstechnik, André Licht und Dominique Kiesch. urs

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