Vergewaltigungsprozess gegen Wittlicher: Vorwürfe erhärten sich nach Zeugenaussagen

Wittlich/Trier · Zeugen haben heute mit ihren Aussagen vor der Dritten Großen Strafkammer des Landgerichts Trier einen 50-Jährigen aus Wittlich belastet. Dem Mann wird vorgeworfen, seine Ex-Partnerin mehrfach brutal geschlagen und vergewaltigt zu haben.

 Das Trierer Landgericht

Das Trierer Landgericht

Foto: Friedemann Vetter

Der Prozess gegen einen 50-jährigen Mann, der seine ehemalige Lebensgefährtin geschlagen und vergewaltigt haben soll, ist heute vor der Dritten Großen Strafkammer des Landgerichts Trier fortgesetzt worden. Die Zeugen bestätigten größtenteils die angeklagten Vorwürfe.

Die Anklage: Dem 50-Jährigen wird vorgeworfen, seine damalige Lebensgefährtin im Herbst 2015 mehrfach, unter anderem mit einem großen massiven Holzkreuz, geschlagen zu haben. Zudem soll er sie vergewaltigt haben Bei allen Taten soll er betrunken gewesen sein. In Untersuchungshaft sitzend, soll er Widerstand gegen einen Justizbeamten geleistet haben.

Der bisherige Prozessverlauf: Der Mann hat bisher die Aussage verweigert. Das mutmaßliche Opfer hatte am ersten Prozesstag ausgesagt, zudem wurden Tonbandaufnahmen vorgespielt, die der Angeklagte kurz vor seiner Verhaftung im Dezember auf die Mailbox seiner ehemaligen Lebensgefährtin gesprochen hatte. Er bedrohte sie in einer dieser Nachrichten massiv.

Die Zeugenaussagen: Für den gestrigen Verhandlungstag waren zahlreiche Zeugen geladen. Ein Mitarbeiter der ambulanten Wohnbetreuung des DRK-Sozialwerks, der ehemalige Vermieter und ein Nachbar aus Wittlich sowie die Betreuerin des mutmaßlichen Opfers bestätigten die Aussage der Frau, die als Nebenklägerin auftritt. Sie alle berichten davon, dass die Frau Angst vor ihrem ehemaligen Lebensgefährten gehabt habe und davon, dass sie sich die ehemals schulterlangen Haare gegen Ende des vergangenen Jahres abrasiert habe. Grund dafür sei gewesen, dass ihr nach einem Streit ein großes Büschel Haare gefehlt habe, weil ihr Partner sie, so die Aussage der Frau, im Streit an den Haaren gezogen und daran durch die Wohnung geschleift habe.

Nach Aussagen des ehemaligen Vermieters hätten auch die ehemaligen Nachbarn in dem Dreifamilienhaus in Wengerohr Angst vor dem Angeklagten gehabt. Er selbst habe einmal eine lautstarke Auseinandersetzung mit ihm gehabt. Alle Zeugen, darunter auch Polizisten, bestätigten die dem 50-Jährigen in der Anklage zur Last gelegten Vorwürfe. Stücke des Holzkreuzes, mit dem der Mann seine Ex-Partnerin geschlagen haben soll, wurden bei der Verhaftung in der gemeinsamen Wohnung sichergestellt. Die Frau wird von den Mitarbeitern der Sozialdienste, die sie wegen ihrer Drogensucht und Depression betreuen, als ehrlich und zuverlässig beschrieben. Den regelmäßigen Alkoholkonsum des Mannes bestätigten weitgehend alle Zeugen.

Die Aussagen von Justizbeamten: Der Angeklagte hat nach Aussagen zweier Beschäftigten der Justizvollzugsanstalt (JVA) Trier, wo er seit Dezember in Untersuchungshaft sitzt, gegenüber einem Mitgefangenen seinen Ausbruch angekündigt. Bei einer daraufhin eingeleiteten Untersuchung seiner Zelle seien ein manipulierter Tauchsieder und manipulierte Messer gefunden worden. Einem Beamten der JVA habe er sich zudem aggressiv gezeigt. "Wenn Du hier reinkommst, dann mache ich Dich kaputt", habe er ihm aus der Zelle heraus gedroht.

Die Verhandlung wird am Freitag, 15. Juli, 11 Uhr, fortgesetzt. Weitere Verhandlungstage sind auf den 8. und 9. August terminiert. Möglich ist allerdings, dass der Prozess bereits am 8. August endet, dann werden wohl auch die Plädoyers gehalten.

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