Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und wie man sie bekämpft

Bernkastel-Wittlich · 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Wie es dazu kommt und was man dagegen tun kann, diese Fragen haben im Mittelpunkt einer Gesundheitskonferenz des Kreises Bernkastel-Wittlich gestanden.

Bernkastel-Wittlich. Auf großes Interesse ist die Gesundheitsförderungskonferenz des Landkreises Bernkastel-Wittlich gestoßen. Rund 300 Aktive und Zuschauer nahmen an der Veranstaltung im Atrium des Cusanus-Gymnasiums Wittlich teil.
Nach aktuellen Studien zeigen etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten. Die Lebenswelt Schule spielt dabei eine zentrale Rolle. Dort gibt es zwar auch Probleme wie Leistungsdruck und Mobbing, sie kann aber auch ein bedeutender Schutzfaktor für seelische Gesundheit sein. Deshalb sind Programme mit dem Schwerpunkt der Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen in der Schule wertvoll.
Zunächst berichtete Dr. Alexander Marcus, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, über verschiedene typische psychische Störungen im Kindes- und Jugendlichenalter wie Schul- und Trennungsangst, die zur Schulverweigerung führen können. Der Kindertherapeut Hans-Peter Brettle aus Wittlich beschrieb wichtige Faktoren, die Kinder zu stabilen und verantwortungsbewussten Erwachsenen werden lassen. Frauke Lörsch, Schulleiterin der Grundschule Morbach, und Nadine Werner, Schulsozialarbeiterin an der Freiherr vom Stein Realschule plus in Bernkastel-Kues, betonten die große Bedeutung einer Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus und zeigten die Möglichkeiten des Umgangs mit verhaltensauffälligen Schülern auf.
Im Kreis werden verschiedene präventive Projekte von Schulen realisiert. Speziell auf die seelische Gesundheit ausgerichtete Programme wie "MindMatters - mit psychischer Gesundheit gute Schule machen" sind dort derzeit aber noch nicht verankert. Über dieses Programm berichtete Dr. Birgit Nieskens, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Lüneburg, gemeinsam mit Gabi Paus von der Barmer GEK, die mit zu den Trägern gehört. Das Programm ist kostenlos erhältlich. red
Die Vorträge und weitere Infos gibt es unter
bernkastel-wittlich.de/
GesKon15.html

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort