Wittlich hat kein Verkehrskonzept und, wie es aussieht, wird es auch keins bekommen. Wäre das anders, könnte man an den Maschen des Netzes nicht so hemmungslos herumbasteln wie an dem bedauernswerten Stückchen Kurfürstenstraße zwischen Türmchen und Viehmarkt. Vor 40 Jahren sollte das ehemalige Gasthaus "Zum letzten Groschen" (jetzt Verwaltung der Verbandsgemeinde Wittlich-Land) abgerissen werden, um die Abknickung in die obere Burgstraße auszurunden. Dann doch lieber Ersatz über den jetzigen Schotterparkplatz als Teil einer Nordtangente (Bürgermeister Orth). Anschließend keine Veränderung an der Kurfürstenstraße, aber Unterführung derselben in Verlängerung des Schlossberges (Bürgermeister Hagedorn). Als nächstes Bau der Schlossgalerie als Riegel zur Unterstadt. Zwischen Postgebäude und Schlossgalerie durfte kein Raum für einen Treppenweg zur Kurfürstenstraße und Kundenparkplätze für die Post bleiben. Das Parkdeck der Schlossgalerie darf nur Richtung Viehmarkt verlassen werden. Die leidgeprüfte Kurfürstenstraße wurde von Bürgermeister Bußmer zum Teil des "Innenstadtrings". Im Gegensatz dazu wollen Bürgermeister Rodenkirch und seine Getreuen Verkehr "zwischen Schlossgalerie und Fürstenhof wegleiten". Womit? Sperrung, verkehrsberuhigtem Bereich, Fußgängerstrecke? Sie wissen es nicht. Anstatt sich darüber klar zu werden und dann versuchsweise provisorische Schilder aufzustellen - wenn man von einer theoretischen Ermittlung der Folgen keine Ahnung hat - werden Anlieger und Verkehrsteilnehmer in einem ganzen Stadtviertel schikaniert. Schikaniert mit der "Not-Ausfallstrecke über den Schotterparkplatz", die mit dem angestrebten Ziel nichts zu tun haben kann. Lothar Schaefer, Stadtverwaltung, "würde es sofort wieder tun". Wo sind die Entscheidungsträger, die einem Bürgermeister sagen, dass er schlecht beraten ist, dass unsere Stadt nicht immer wieder mit unausgegorenen Ideen belästigt werden darf? Hans Gaß, Wittlich