Verkehr

Zum Artikel "Mehrere Zweiradfahrer bei Unfällen verletzt" (TV vom 11. Juni) schreibt dieser Leser:

Letzte Woche passierte ich die Unfallstelle, auf der ein Motorradfahrer auf dem Weg von Bernkastel-Kues nach Longkamp die Kontrolle über seine Maschine verlor und verunfallte. Den anderen Biker, der bergab stürzte, habe ich wohl ein klein wenig später selber gesehen, wie er versuchte, mit seiner schweren Boxer-BMW eine Rechts-Serpentine zu meistern - schon da kippte er bei sehr langsamer Geschwindigkeit fast um. Die Polizei sieht den Grund für die Unfälle meist nur darin, dass wir späteren Biker-Semester ungeübt auf zu schweren Maschinen fahren. Meines Erachtens liegt das Problem woanders: Zum einen ist das Fahren in der Gruppe eine sehr große Gefahrenquelle, besonders beim Überholen: Der Erste hat frei, kann gut überholen und zischt los. Der Zweite folgt ohne Zögern, und es geht gut. Der Dritte denkt, da komm ich noch durch, aber die letzten Meter schon ohne Sicherheit vor Gegenverkehr, und der Vierte folgt im Blindflug, um nur ja nicht abzureißen und als Loser dazustehen, unter Lebensgefahr für sich und andere. Wobei nicht nur Überholen trotz Gegenverkehrs eine große Gefahr darstellt, sondern sehr oft schießt der Biker mit hohem Tempoüberschuss nach dem Überholen auf die nächste Kurve zu und weiß nicht, wohin mit dem Tempo. Und dann passieren die Unfälle dort, wo man sie nicht erwartet. Zum anderen unterschätzen die flachländischen Biker-Touristen die fahrerischen Anforderungen unserer Berg- und Talregion: Serpentinenfahren will gelernt sein, und in der Gruppe müssen die Regeln strikt beachtet werden! Mein Vorschlag: alle Biker-Gruppen von der A48/A60/A61/B50 abgreifen, im Konvoi zur Polizeischule Wittlich überführen, dort einen (Nicht-Crash-)Kurs absolvieren lassen im Gruppenfahren und Serpentinenfahren und nach bestandener Prüfung eine Eifel-Mosel-Hunsrück-Vignette verleihen ... Reinhard Litzenburger, Kleinich

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