Verkehr

Zum Leserbrief "Macht endlich ,klar Schiff\'" von Ernst Ewein (TV vom 27. Oktober) schreibt diese Leserin:

Herr Ewein fragt danach, warum kein Zeltinger dazu stehe, dass sie den Hochmoselübergang haben wollten. Es stimmt. Vor etwa 30 bis 40 Jahren wollte der Gemeinderat die Trasse nach Zeltingen. So hörte auch ich es. Später, als neue Informationen zugänglich waren, war er einstimmig dagegen. Es wurde aus Kostengründen nicht weiter geklagt. Es war aber eine andere Generation, andere Zeiten: Das Verkehrsnetz war lichter. Kriegs- und Nachkriegsgeneration hatten die Erfahrung gemacht: Neue Straßen bringen Geld und Jobs. Heute ist nachweisbar: Dort, wo bereits ein dichtes Verkehrsnetz ist (und Rheinland-Pfalz hat das dichteste aller Flächenländer), ist der Mehrwert überschaubar. Firmen der Region ziehen näher zur Straße - viel mehr passiert nicht. Jeder Politiker, der den Bürgern versucht, großes Wachstum aufzuschwatzen, hat sich meiner Meinung nach entweder nicht informiert oder er lügt. Die Kosten für Bau, Umwelt und Einbußen an Lebensqualität der Menschen vor Ort stehen dem Miniwachstum entgegen: Wo in Schulen Eltern zum Pinsel greifen müssen, um notwendige Renovierungen durchzuführen, wo es weite Regionen im Land ohne schnelles Internet gibt, weshalb Firmen abziehen, stellt sich die Frage nach der Kosten-Nutzen-Relation und nach Prioritäten. Herr Ewein bezweifelt den Zusammenhang mit dem Hahn. Da hat er auch Recht. Aber Politiker haben einen geschaffen. Und das Institut (IVV Aachen), das die offizielle Verkehrsprognose im Auftrag des Bundes gemacht hat, auch. Und zwar auf Drängen des Landes. Es gibt drei Stufen: Ich hatte die erste Stufe zitiert, die vom Bund angenommen wird. Die dritte prognostiziert 25 000 Fahrzeuge pro Tag. Das würde immer noch lange keine Autobahnbreite rechtfertigen.11,2 Millionen Passagiere werden in diesem Szenario angenommen. Echt irre bei aktuell so rund 2,5 Millionen. Dr. Elisabeth Reis, Zeltingen-Rachtig (Anmerkung der Redaktion: Die Verfasserin ist zweite Vorsitzende der Bürgerinitiative Pro Mosel)

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