TV-Serie Das gelbe Haus von Irmenach

Irmenach · Ein ortsbildprägendes Gebäude, das rund 200 Jahre alt ist, hat Christoph Niebur in Irmenach gekauft und zu einem Ferienhaus umgebaut. Die Reaktionen waren sehr positiv.

 Christoph Niebur vor dem hinteren Bereich des Hauses.

Christoph Niebur vor dem hinteren Bereich des Hauses.

Foto: Christina Bents

In der Scheune wird geschwitzt. Früher, weil  dort schwere Arbeiten verrichtet wurden, heute, weil sie zu einer Sauna umgebaut worden ist. Diese Idee kam Christoph Niebur mit als erste, als er das Haus in Irmenach (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit seiner Frau besichtigte. Sie haben ihren Hauptwohnsitz in Mainz, aber Nieburs Frau stammt aus der Eifel. Er erzählt: „Wir wollten gerne ein Ferienhaus haben, zum Vermieten und selbst nutzen. Sehr gerne in der Eifel, aber dort haben wir nicht das Passende gefunden und so haben wir unseren Suchradius erweitert und sind schließlich in Irmenach fündig geworden.“ Beeindruckt hat die beiden, dass man dem Haus, trotz seines Zustands, angesehen hat, was für ein herrliches Herrenhaus es einmal gewesen sein muss. „Besonders das Mansard-Walm-Dach fand ich in seiner Form spannend. Wir wollten versuchen seinen Charakter wieder herauszukitzeln“, erklärt der Hausbesitzer. „Und dazu kam noch die Scheune, die jetzt mit Stahlfenstern betont wird.“

Gebaut hat es der Mediziner Dr. Haag als Wohnhaus für seine Familie und sich selbst. Anschließend hat es ein Metzger gekauft, von dem das Gebäude auch den Namen „Keipersch“ hat. Von ihm war eine Räucherkammer auf dem Speicher. In die Scheune hatte er einen Stall bauen lassen, wobei das Haus aber nie wirklich landwirtschaftlich genutzt worden sei, wie der Besitzer sagt. „Auf dem Speicher waren wohl auch zwei Kammern bewohnt, da wollen wir noch weiter forschen, warum das so war. Und auch den Begriff „Zehntscheune“ wollen wir noch klären, denn es wäre für uns interessant zu wissen, wer hier für was einen „Zehnten“ eingesammelt hat.“

Insgesamt kann man hier sechs Schlafzimmer auf drei Etagen einrichten, in denen bis zu 18 Personen übernachten können. „Wir machen gerne mit Freunden und ihren Familien Urlaub, und da findet man nur schwer passende Unterkünfte“, so Christoph Niebur.

 Die Scheune ist zur Sauna geworden.

Die Scheune ist zur Sauna geworden.

Foto: Christina Bents
 Das renovierte Esszimmer im "Keipersch" Haus in Irmenach .

Das renovierte Esszimmer im "Keipersch" Haus in Irmenach .

Foto: Christina Bents

In seiner Grundstruktur ist das Haus erhalten geblieben, der Grundriss wurde nicht verändert. Im Freundes- und Verwandtenkreis waren die Reaktionen auf den Kauf des Hauses sehr unterschiedlich. Von „du spinnst“ bis „tolles Projekt“ sei alles dabei gewesen. „Viele haben aber einen Schreck bekommen, weil es hier schon nach viel Arbeit aussah, die es auch war“, so Christoph Niebur. Bei der Bevölkerung kam ihr Engagement sehr gut an. Am Tag des offenen Denkmals haben sie ihre Türen geöffnet und viele aus dem Ort kamen, um sich anzusehen, wie sie das Haus gestalten. „Die Leute haben es noch gekannt, wie es früher war. Als das Gerüst abgebaut war, und man die Fassade wieder in altem Glanz mit dem ursprünglichen Gelbton gesehen hat, haben wir viel Lob bekommen. Das war schon ein tolles Gefühl“, sagt Christoph Niebur. Den Stil des Hauses im Inneren nennt er „schlicht und gemütlich“. Sich mit einem Altbau zu beschäftigen, rät er den Leuten, die gern in einem gewachsenen Ortskern wohnen und ein bisschen Mut mitbringen, sich auf ein altes Haus einzulassen.

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