Verpackungshersteller tauscht Chef aus

Alf · Der finnische Verpackungshersteller Huhtamaki, der in seinem Werk in Alf mehr als 400 Mitarbeiter beschäftigt, wird in diesem Jahr voraussichtlich keine Mitarbeiter an der Mosel entlassen - trotzdem scheint ein Personalabbau unausweichlich.

Alf. Vor kurzem war von 70 Stellen die Rede (der TV berichtete). Momentan laufen die Vorbereitungen für Verhandlungen zwischen Huhtamaki, Betriebsrat und der Gewerkschaft. Landrat Manfred Schnur (Kreis Cochem-Zell) und der Verbandsgemeindebürgermeister von Zell, Karl Heinz Simon, trafen sich mit der Geschäftsführung und informierten sich über die wirtschaftliche Lage des Werks in Alf.
Huhtamaki macht an der Mosel seit Jahren Verluste - das bestätigte die Geschäftsführung gegenüber Schnur und Simon. Daher sei es unumgänglich, einige Produktlinien einzustellen und Personal abzubauen, der Standort sei jedoch keineswegs gefährdet.
Dabei versicherte die Huhtamaki-Führung gegenüber Schnur, dass sie "individuelle Lösungen finden" werde, zum Beispiel durch Vorruhestand. Zudem sei die Nachfrage von benachbarten Industrieunternehmen groß, Mitarbeiter vom Standort Alf zu gewinnen. Derweil erarbeitet der Betriebsrat ein Konzept für das nächste Jahr, sagt Holger Zimmermann, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Industrie in Neuwied. Dieses soll als Verhandlungsgrundlage für Gespräche dienen, die Gewerkschaft und Betriebsrat mit einem neuen, zwischenzeitlich eingesetzten Manager führen. Zudem wurde die Stelle des Personalchefs wegen einer Erkrankung neu besetzt. Die neue Führung in Alf hat nach Informationen unserer Zeitung die Konzernspitze in Finnland davon unterrichtet, dass mit einem Verhandlungsergebnis erst im nächsten Jahr zu rechnen ist.
Holger Zimmermann hofft, dass sich Huhtamaki mit der Entscheidung Zeit lässt. Denn: "Wenn es ein tragfähiges Zukunftskonzept gibt, können wir als Gewerkschaft helfen. Personalabbau heißt nicht Entlassung", sagt Zimmermann. Dass "etwas getan werden muss", darin sind sich Gewerkschaft und Huhtamaki einig.
Zugeständnisse seitens der Gewerkschaft gibt es bereits seit dem Jahr 2006. Mittlerweile liegt der Lohn der Mitarbeiter zehn Prozent unter dem Tarif, schon damit sollte das Unternehmen bei einer Umstrukturierung unterstützt werden.

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