Verpflichtung zu positivem Dialog

Zur Debatte um die Zukunft des Meistermann-Museums in Wittlich und der geplanten Scherl-Ausstellung meint dieser Leser:

Das gute persönliche Verhältnis zwischen Meistermann und Scherl sollte den Nachfolge-Generationen eine Verpflichtung zu einem positiven Dialog zwischen Meistermann- und Scherl-Anhängern auf allen Ebenen der Stadt sein. Der Report von Dieter Lintz bietet dazu eine sachliche Grundlage.

Auch falls der Name Meistermann-Museum nicht beibehalten werden kann, bleibt Wittlich mit seinen ausdrucksvollen Fenstern in der St. Markuskirche, im Rathaus und anderen Gebäuden der Identifizierung und Auseinandersetzung mit diesen Werken und dem Künstler und seiner Botschaft als Meistermannstadt verpflichtet, und das sollte in Anbetracht des Weltranges von Georg Meistermann in der Glasmalerei Ehrensache sein.

Die Hanns-Scherl-Ausstellung sollte in diesen Räumlichkeiten durchgeführt werden, wobei auch Scherls durch den Nationalsozialismus beeinflusste Vergangenheit biografisch benannt werden sollte, aber in menschlichem Respekt, entsprechend dem gelungenen Versuch von Franz Josef Schmitt im Jahrbuch 2010. Das täte den unzweifelhaften Verdiensten des Künstlers und Menschen Hanns Scherl keinen wirklichen Abbruch, könnte vielmehr ein befreiender Schritt sein . Sein Parteibeitritt war ausschließlich existenziell begründet.

Wie wäre es, wenn wir uns durch die ausdrucksvollen und unverzichtbaren Werke von Meistermann und von Scherl in der Wittlicher St. Markuskirche von dem Geiste ansprechen lassen, von dem diese Zeugnis geben: aufstehen; solidarisch Mensch werden; Wer ist mein Nächster? Mit meinem Leben neu anfangen - alles im Bewusstsein der Angewiesenheit auf Gottes Liebe und Barmherzigkeit.

Rudi Kemmer, Wittlich

Kultur

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