Verstärkung für Jugendtreff

Morbach · Die Gemeinde Morbach stellt eine zusätzliche Kraft ein, um den Jugendpfleger bei seiner Arbeit in der Teestube zu unterstützen und die Ganztagsschüler an der Gesamtschule besser zu betreuen. Dies soll auch helfen, Probleme anzugehen wie übermäßigen Nikotinkonsum, wildes Mopedfahren und vereinzelten Vandalismus.

Morbach. Dass für die jungen Menschen mehr getan werden soll, darüber bestand im Gemeinderat Morbach Einigkeit. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, eine Kraft des sogenannten Bundesfreiwilligendiensts (BFD) - er wurde nach dem Wegfall des Zivildienstes geschaffen - einzustellen. Die Idee für die Stelle stammt von den Sozialdemokraten.
Die neue Kraft soll zur Hälfte in der Morbacher Teestube und zur anderen Hälfte an der Integrierten Gesamtschule (IGS) arbeiten. Jugendpfleger Mario Herges, seit April im Amt, sagt: "Der junge Mann oder die junge Frau soll mich unterstützen. In die Teestube kommen jeden Tag 20 Jugendliche, aber manchmal auch 30 oder 40. Da allein ein adäquates Programm auf die Beine zu stellen, ist schwierig." Zudem gebe es noch 17 weitere Jugendräume in der Gemeinde, für die er ebenfalls da sei, was derzeit aber kaum zu schaffen sei.
Mehr Programm im Jugendtreff


Der offene Jugendtreff in Morbach wird von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren besucht. Gelegentlich wird dort ein Film gezeigt oder zusammen gekocht. Mittwochs bietet eine Honorarkraft einen Hip-Hop-Tanz-Kurs an.
Herges sagt: "Ich würde gerne mehr Programm anbieten und auch Konzerte organisieren." Dabei, aber auch bei den Ferienfreizeiten könne der BFDler helfen.
An der mit der Teestube räumlich und thematisch eng verbunden Integrierten Gesamtschule soll sich die neue Kraft um die Ganztagsschüler kümmern. Schulleiter Stefan Philippi sagt: "Die Ganztagsschule ist stark angewachsen - von 90 Schülern im vergangenen Jahr auf 200 Schüler in diesem Jahr." Der BFDler solle wie die beiden Kräfte im Freiwilligen Sozialen Jahr Ansprechpartner für die Schüler sein, bei dem sie sich auch mal ausweinen können. Er könne die Schüler auch in der Lernzeit unterstützen.
Philippi führt zudem einige Probleme an, die seiner Meinung nach verdeutlichten, dass ein Mehr an Jugendarbeit nötig ist. Philippi: "Wilde Mopedfahrer und unsortierter Nikotinkonsum treiben ihr Unwesen rund um die Schule."
Zudem ist das auch außerhalb der Schulzeiten nutzbare Kleinspielfeld wohl nach einer Privatfete am vergangenen Wochenende von Scherben übersät gewesen. Auch eine Bank ist dabei zu Bruch gegangen.
Die Forderung einzelner Ratsmitglieder, das Gelände deshalb per Video zu überwachen oder einen Streetworker einzustellen, hält Philippi allerdings für überzogen. So würde mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Die Kosten für einen BFDler betragen 400 bis 450 Euro pro Monat. Das Geld soll im Nachtragshaushalt 2011 eingeplant werden. Ein entsprechender Bewerber könnte die Stelle daher bald antreten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort