Vertrauen hat sich bewährt
MALBORN. (urs) Die Risikobereitschaft von Familie Heitchen hat sich bewährt. Nachdem sie ihr Lebensmittelgeschäft vor anderthalb Jahren hatten schließen wollen, nimmt die Bevölkerung das inzwischen reduzierte Angebot gut an.
"Wir sind sehr zufrieden", zieht Carla Heitchen anderthalb Jahre nach der Fast-Schließung des einzigen Lebensmittelgeschäftes in Malborn Bilanz. Die Leute haben das gestraffte Angebot gut angenommen. "Wir haben von allem etwas, aber nicht mehr von einem Artikel fünf verschiedene zur Auswahl", beschreibt die langjährige Geschäftsinhaberin das aktuelle Sortiment. Insgesamt wurde die Verkaufsfläche von immerhin knapp 300 auf 100 Quadratmeter reduziert.Schwere Entscheidung nach 35 Jahren
Dabei war der Entschluss zur Schließung eigentlich schon unumstößlich gewesen. Nach 35 Jahren hatte sich Carla Heitchen - wenn auch schweren Herzens - zu der Einsicht durchgerungen, dass sich die Räumlichkeiten nicht mehr rechneten. Ebenso wie ihr Sohn, der als neuer Eigentümer den Laden zu einem reinen Obst- und Gemüse-Großhandel mit Salatstraße umfunktionieren wollte. Lediglich stundenweise sollten die Malborner dort noch einkaufen können. Doch die Leute wollten ihren Laden behalten. Gemeinderatsmitglieder und Bürger schauten zum Teil täglich vorbei, um eine Schließung zu verhindern. Schließlich lenkten die Heitchens ein. Mit einem reduzierten Angebot wollten sie es noch mal parallel zum Großhandel versuchen.David Heitchen gegen Goliath Hela
Die Nachfrage gibt ihnen Recht. Dass sie sogar mit der Eröffnung des neuen Hela-Marktes bei Abtei "nur ein paar Wochen ein bisschen was zu tun hatten", bestärkt Carla Heitchen in der getroffenen Entscheidung. Im Winter will die Familie nebenan neue Büro-Räume beziehen. Der Zuspruch der Bevölkerung freut die Geschäftsfrau noch mehr, wenn sie an die allgemeine Entwicklung denkt. "Wo doch alles um einen rum zu macht oder verkauft", wundert sie sich und denkt an Heidenburg oder die veräußerte und letztlich doch eingestellte Malborner Nikolausquelle. Was ihrem Geschäft natürlich eine verstärkte Nachfrage an Getränken einbrachte. Daneben ist der Heim-Liefer-Service der Familie nach wie vor gefragt. "Wenn die Leute wollen, dann fahren wir auch raus", sagt Carla Heitchen. Ein Angebot, das möglicherweise sogar noch ausgebaut wird.
