VG Traben-Trarbach hält Einwohnerzahl

Traben-Trarbach · Während andere Verbandsgemeinden im Kreis in den vergangenen zehn Jahren teilweise dramatisch an Einwohnern verloren haben, sieht es in der VG Traben-Trarbach vergleichsweise gut aus. Die Bevölkerungszahlen bewegen sich seit vielen Jahren zwischen 9800 und 9350 Einwohnern. Bis zum Jahr 2020 wird sogar wieder ein leichter Zuwachs erwartet.

 Ein Plus für Traben-Trarbach ist unter anderem der Bahnanschluss. TV-Foto: Klaus Kimmling

Ein Plus für Traben-Trarbach ist unter anderem der Bahnanschluss. TV-Foto: Klaus Kimmling

Traben-Trarbach. Die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach weist eine Besonderheit auf. Fast zwei Drittel aller Einwohner leben in der Stadt Traben-Trarbach - in einem Mittelzentrum mit intakter Infrastruktur. Dort gibt es weiterführende Schulen, ein Krankenhaus, Seniorenheim, Ärzte, Apotheken, Gewerbebetriebe, Bahnanschluss, zahlreiche Geschäfte und große Hotels. Die Stadt ist das unbestrittene Zentrum der Verbandsgemeinde. Verliert sie Einwohner, macht sich dies sofort in der Statistik für die gesamte VG bemerkbar. So ist kaum verwunderlich, dass die Zahlen in der Statistik für Stadt und VG Traben-Trarbach nur leicht variieren. Von 1999 bis zum 31. Dezember 2009 (Angaben Statistisches Landesamts) verlor die Verbandsgemeinde 2,7 Prozent ihrer Einwohner, die Stadt 2,1 Prozent.
Am schlechtesten schneidet der Moselort Burg ab. Die Gemeinde verlor in diesem Zeitraum 7,3 Prozent und hat aktuell weniger als 400 Einwohner. Anfang der 70er Jahre lebten in Burg deutlich über 500 Menschen.
Fast ebenso dramatisch ist die Entwicklung im zweitgrößten Ort der VG, Enkirch. Enkirch hat nur noch 1587 Einwohner (Stand 31. Dezember 2009). Bis Anfang der 70er Jahre lebten dort stets über 2000 Menschen.
Die beiden Hunsrückorte Irmenach und Lötzbeuren haben ebenfalls Einwohner verloren, jedoch weniger stark als die Moselorte. In Lötzbeuren gab es, nachdem die Bevölkerungszahlen zunächst rückläufig waren, Anfang der 90er Jahre sogar einen Boom. Viele Amerikaner lebten in dem kleinen Ort. Diese wurden aber statistisch nicht mitgezählt. Als der Militärflughafen in einen Zivilflughafen umfunktioniert wurde, verließen die Amerikaner den Hunsrück, und in die frei werdenden Wohnungen zogen Deutsche.
Ein Ort ist in den vergangenen zehn Jahren sogar leicht gewachsen: Starkenburg. Dort leben seit 50 Jahren stets um die 250 Einwohner, die Schwankungen sind nur gering.
Dass die Verbandsgemeinde verhältnismäßig gut dasteht, hängt, so VG-Chef Ulrich K. Weisgerber, mit der Funktion der Stadt Traben-Trarbach als Mittelzentrum zusammen. Viele Menschen ziehen im Alter in kleine Städte, weil sie dort all das wohnortnah vorfinden, was sie zum Leben brauchen. Weisgerber: "Es ist aber wichtig, dass in den Ortskernen von Traben und Trarbach die Einrichtungen und Dienstleistungen für die Grundversorgung der Menschen bleiben und nicht auf die grüne Wiese wandern."
Die Stadt hat sich mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK 2025) ein Instrument geschaffen, mit dem sie auf die absehbaren Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft reagieren kann. Unter anderem heißt es dort: "Ziel für Traben-Trarbach ist es, die Bevölkerungsentwicklung bis 2025 stabil zu halten. Durch positive Wanderungsbewegungen und familiengerechte Rahmenbedingungen soll versucht werden, das negative Saldo aus Geburten- und Sterberate auszugleichen."

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