Haushalt 2022 Investitionen in der VG Wittlich-Land: Feuerwehr, Schulen und die Beseitigung der Flutschäden

Landscheid/Wittlich · Wofür gibt die Verbandsgemeinde Wittlich-Land 2022 Geld aus? Und wie ist es möglich, dass die Ortsgemeinden mehr Geld in der Kasse behalten dürfen? Ein Blick auf den Haushalt 2022.

 Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land kann einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen.

Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land kann einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen.

Foto: Christian Moeris

 Trotz Corona-Krise steht die Verbandsgemeinde Wittlich-Land mit ihren 44 Ortsgemeinden sowie der Stadt Manderscheid finanziell gut dar. Mit Erträgen und Aufwendungen von je rund 17 Millionen Euro ist der für das Jahr 2022 vorgelegte Haushalt laut Bürgermeister Manuel Follmann „ausgeglichen“. Es bleibt eine freie Finanzspitze von 209.000 Euro.

Entgegen der Befürchtung, die Corona-Pandemie könne das Gewerbesteueraufkommen der Kommunen auf Jahre in den Keller rauschen lassen, sprudeln die Steuereinnahmen, an denen die Ortsgemeinden beteiligt sind. Demnach steigen auch die Erträge der Verbandsgemeinde Wittlich-Land. Denn sie finanziert sich zu großen Teilen aus Umlagen, welche die Gemeinden an den Gemeindeverband zu zahlen haben. Mit einer geschätzten Umlagezahlung von 1,8 Millionen Euro ist die Gemeinde Hetzerath mit großem Abstand die finanzkräftigste Kommune innerhalb der Verbandsgemeinde. Ihr folgen Salmtal, Osann-Monzel, Landscheid und Altrich.

Und so sieht es finanziell für die Verbandsgemeinde Wittlich-Land für das Haushaltsjahr 2022 gar nicht mal schlecht aus, wie in der jüngsten Haushaltssitzung der Verbandsgemeinde in der Eifellandhalle in Landscheid zur Sprache kam.

Aufgrund der Pandemie habe er vor noch gar nicht all’ zu langer Zeit mit ganz anderen Zahlen gerechnet, sagte Bürgermeister Manuel Follmann. Die Einnahmesituation entwickelt sich gar derart erfreulich, dass die Umlage, welche die 45 Gemeinden an die Verbandsgemeinde zu zahlen haben, von 27 auf 26,5 Prozentpunkte gesenkt werden konnte. Trotz Umlagesenkung bleiben die Einnahmen aus der Verbandsgemeindeumlage mit rund 9,7 Millionen Euro gleich.

Mit dem gesamten Haushaltsentwurf hat der Verbandsgemeinderat auch die Umlagensenkung sowie die Erhöhung des Stellenplans um 6,4 Stellen einstimmig beschlossen.

CDU

Der frisch gewählte Fraktionsvorsitzende der CDU, Christoph Thieltges, nutzte seine Redezeit zum Haushalt auch, um den Helfern in der Hochwasserkatastrophe „Danke“ zu sagen. „Danke unseren Feuerwehrkameradinnen und Kameraden und allen Einsatzkräften für ihren Einsatz. Für ihren Einsatz der im letzten Juli anspruchsvoller war als die Jahre zuvor. Ihr alle habt dazu beigetragen unsere Bürger zu schützen, schlimmeres zu verhindern und vor allen Dingen in den schweren Stunden da zu sein und alle zu unterstützen. Genau wie alle freiwilligen Helferinnen und Helfer. Diese Solidarität und Unterstützung untereinander waren faszinierend.“

FWG

„Trotz Umlagesenkung bleiben die Einnahmen aus der Verbandsgemeindeumlage mit rund 9,7 Millionen Euro gleich“, erklärte FWG-Fraktionschef Ulrich Müller in seiner Haushaltsrede. So wäre es kein Problem, die Umlage nochmals zu senken und damit die Gemeinden finanziell zu entlasten. Müller: „Trotzdem wird ein Großteil seine Haushalte leider nicht ausgleichen können.“SPD „Durch die Umlagesenkung verbleibt den Gemeinden mehr Geld, um eigene Investitionen zu tätigen“, sagte Angelika Brost, SPD-Fraktionsvorsitzende, zum Haushalt 2022. „Das können wir uns leisten, weil die Steuereinnahmen nicht eingebrochen sind trotz Corona. Ein wiederum ausgeglichener Haushalt ist ein Prädikatszeichen für gutes Wirtschaften in unserer Verbandsgemeinde.“

Grüne

Günther Theis, Fraktionschef Bündnis90/Die Grünen, der die Hochwasserkatastrophe im Juli als Auswirkung des Klimawandels deutet, sagte in seiner Haushaltsrede: „Drum lasst uns gemeinsam zupacken! Wir dürfen unsere gottgegebene,wunderschöne Natur nicht länger mit Füßen treten. Wir freuen uns daher über jeden Euro, der in diesem Haushalt in Klimaschutzprojekte investiert wird, denn das ist gut angelegtes Geld. Ebenso ist jeder Euro in Feuerwehr und Katastrophenschutz gut investiert.“ Auch Theis dankte den Feuerwehren sowie allen Helfern der Flutkatastrophe.

FDP

„Für den Brand-, Zivil und Katastrophenschutz stehen auch in diesem Jahr wieder rund 1,3 Millionen Euro an Aufwendungen im Haushaltsplan“, sagte Daniel Müller, FDP-Fraktionschef. „Wie wichtig diese Investitionen heute und in Zukunft sind und sein werden, sollte uns gerade und vor allem das katastrophale Flutereignis deutlich vor Augen geführt haben, bei dem unsere, zumeist freiwilligen Helfer der Feuerwehren und Rettungsdienste bis an Ihre Grenzen und darüber hinaus gegangen sind. An dieser Stelle auch von uns noch einmal vielen Dank für diese Einsatzbereitschaft, die man gar nicht hoch genug wertschätzen kann.“

AfD

„Die Menschen in unserer Verbandsgemeinde interessieren sich nicht allein für die Zahlen des Haushalts. Es geht auch um akzeptable Lebensbedingungen, weshalb beispielsweise die Bürger in Salmtal für die Erneuerung der Hochspannungsleitung eine Verlegung der Trassenführung vom Ort weg forderten, was dann auch von uns unterstützt wurde.“

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