Viel Arbeit für neuen Chef

Thalfang · Eine Menge zu tun hat Burkhard Graul als Bürgermeister von Thalfang. Etwa drei Stunden täglich investiert er in seine Aufgabe, die er im April übernommen hat. Im Gespräch mit dem TV zieht er eine Bilanz der ersten Monate in dem neuen Amt, das er neben seinem Vollzeitjob ausfüllt.

 Ist für die Bürger telefonisch den ganzen Tag über zu erreichen: Thalfangs Bürgermeister Burkhard Graul. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Ist für die Bürger telefonisch den ganzen Tag über zu erreichen: Thalfangs Bürgermeister Burkhard Graul. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Thalfang. Wenn andere Menschen Feierabend haben, fängt für den Telekommunikationselektroniker Burkhard Graul sein zweiter Job an. Dann ist er Bürgermeister der Gemeinde Thalfang. Die Doppelbelastung stört den 53-Jährigen aber nicht. Im Gegenteil: Denn ein Wunsch, den er zu Beginn seiner Amtszeit im April geäußert hat, ist schon erfüllt. "Ich bitte um viele Anrufe", hatte Graul seinerzeit im Gespräch mit dem TV gesagt. Dieser Bitte sind die Thalfanger bisher nachgekommen.
"Die Menschen nehmen mich sehr gut auf", erzählt er von seinen Erfahrungen in den ersten Monaten. Die Aufgaben, die Graul in den ersten Monaten im neuen Amt angehen muss, bergen keine Überraschungen für ihn. Schließlich hat er schon seit Jahresbeginn kommissarisch das Amt des Gemeindechefs übernommen. Sein Vorgänger, Franz-Josef Gasper, musste Ende 2010 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen.
Graul war zudem schon vorher erster Beigeordneter von Thalfang und ist seit mehr als 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Eines der drängendsten Probleme in Thalfang ist laut Graul das Haushaltsdefizit. "Da haben wir keine Möglichkeit, viel zu bewegen", räumt er ein. Dennoch hoffe er, dass die Gemeinde mehr Geld einnehmen kann. Eine Chance sieht Graul noch bei der Windenergie. Auf der alten Planung des Raumordnungsverfahrens seien noch weiße Flecken vorhanden, wo Windenergie möglich ist.
Auf der Ausgabenseite erkennt Graul kaum Möglichkeiten zu Einsparungen. "Wir machen das Nötigste, das aber auf hohem Niveau." Als Beispiel nennt Graul den Kunsthandwerkermarkt, der vor wenigen Wochen mit rund 5000 Besuchern wieder ein großer Erfolg für den Luftkurort war.
Eine große finanzielle Belastung befürchtet Graul bei den Kindertagesstätten. Eine Kita sei bereits fertig, eine weitere ist noch im Ausbau. "Das wird uns finanziell belasten."
Weiter auf einem guten Weg sieht Graul die Innenortsentwicklung und den Tourismus.
Graul ist froh, dass in Thalfang alle so gut mitziehen. Einzelhandel, Gastronomie nennt er als Beispiele. Auch die Arbeit im Gemeinderat gefällt ihm. In Thalfang gebe es keine Parteipolitik. "Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann man etwas für den Ort bewegen."
Seinen Beruf und das neue Amt als Bürgermeister bekommt Graul nach eigenen Angaben gut unter einen Hut.
Etwa drei Stunden pro Tag investiert er in sein Ehrenamt. Telefonisch sei er den ganzen Tag über erreichbar. Zu seinen Aufgaben als frischgebackener Bürgermeister gehöre es auch, Kontakte zu knüpfen zu verschiedenen Institutionen wie Sparkassen und Ähnliches.
Doch trotz all der Arbeit in seinem Beruf und als Bürgermeister ist er weiter im Musikverein Morscheid aktiv: "Das lasse ich mir nicht nehmen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort