Viel Leben rund ums Kloster

HIMMEROD. (ks) Vor 850 Jahren, am 20. August 1153 starb Bernhard von Clairvaux. Himmerod feiert in großem Rahmen den 850. Todestag seines Gründers. Das Programm steht fest.

 Das Organisationsteam hat im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten viel zu tun.Foto: Klaus Schmitz

Das Organisationsteam hat im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten viel zu tun.Foto: Klaus Schmitz

AbtBruno Fromme, Walter Densborn, ehemaliger Bürgermeister derVerbandsgemeinde Manderscheid, Mitinitiator, zweiter Vorsitzenderund Geschäftsführer des Museumsförderverein Abtei Himmerod, undGertrud Rittmann-Fischer, Präsidentin des Creativ-KreisInternational (CKI), stellten mit weiteren Organisatorengemeinsam das Jubiläumsprogramm vor. Die in Himmerod jährlich organisierte "Bernhardswoche" vom 15. bis 24. August wird auch im Jubiläumsjahr den Höhepunkt der Feierlichkeiten darstellen. Himmerod erwartet dabei als Gäste Bischof Reinhard Marx und Nuntius Giovanni Lojolo. Mit ihm gemeinsam gilt es, auf die Grundsteinlegung für den Neubau der Klosterkirche vor 50 Jahren durch Nuntius Aloysius Münch im 800. Bernhardsjahr zurück zu blicken. Während der ganzen Woche wird die Barockkirche angestrahlt. Im Mittelpunkt steht die "Zisterziensernacht" vom 16. auf den 17. August mit Obertongesang von Reinhard Schimmelpfeng, einem Orgelkonzert mit Professor Johannes Geffert (Köln) und "Canticum Canticorum - Gregorianischer Choral um Bernhard von Clairvaux" mit dem ensemble officium (Leitung Wilfried Rombach). Am 17. August findet der Himmeroder Mark statt, diesmal mit besonderen historischen Bezügen. Ein wissenschaftliches Fachkolloquium, das "neben Theologen und Ordensgeschichtlern auch Heimatforscher und Kulturschaffende zusammen bringen soll", wie es Pater Dr. Hermann Josef Roth, Hauptverantwortlicher Redakteur der Cistercienser Chronik erläuterte, wird Himmerod den ihm gebührenden Rahmen in Deutschland geben. Partner ist der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz in Köln und Trier. Eine Soiree am 2. Juli mit einer Diskussion über die umstrittenen Seiten Bernhards, wie dessen Einsatz in den Kreuzzügen, wird den öffentlichen Teil einleiten. Am 3. Juli ist eine ganztägige Vortragsveranstaltung geplant. Pater Roth wies auf die besondere Stellung Himmerods im Jubiläumsjahr gegenüber allen anderen Bernhard-Klöstern in Deutschland hin. Himmerod ist das einzige von ihm persönlich gegründete und heute noch als Zisterzienserabtei geführte Kloster Deutschlands, so der Historiker.

Kolumbus der russischen Künstler

Gertrud Rittmann-Fischer hatte erst Tage zuvor von der staatlichen Eremitage St. Petersburg die Zusage für die Ausstellung von Werken der Email-Kunst des zwölften bis 19. Jahrhundert erhalten. Sie wird im Rahmen der Deutsch-Russischen Kulturbegegnung in Himmerod stattfinden. Als "Kolumbus der russischen Künstler" hatte man die Präsidentin der internationalen Künstlervereinigung in St. Petersburg für ihre Verdienste um die Zusammenarbeit russischer Künstler mit Deutschland, Ungarn und Südamerika gewürdigt. Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres soll die große handschriftliche Ausstellung zur mittelalterlichen Buchkultur Himmerods werden. Vom 6. Juli bis 24. August sind Originalcodices (von Mönchen in der Schreibstube, dem Skriptorium, mittels Handschriften erstellten Kopien) vom zwölften bis 17. Jahrhundert zu sehen. Einige der bedeutendsten und ältesten Himmeroder Handschriften mit Texten von Bernhard von Clairvaux, Breviere, Heiligen- und Wundererzählungen, die Gründungsurkunde von Himmerod, werden gezeigt, wie Bruder Markus erläuterte. Der Kalligraph und Buchmaler Norman Hothum wird parallel zu der Ausstellung die technischen Besonderheiten der zisterziensischen Buchmalerei erläutern und Kurse anbieten. Im Exerzitien- und Gästehaus bietet Bruder Stephan Senge einmal monatlich Tage und Wochenenden unter dem Thema "Aufbruch und Nachwache" im Geist des Mönchtums an. Vom 19. bis 26. Juli wird ein Projektchor mit Jugendlichen aus Belgien, Frankreich und Deutschland eine musikalische Studienwoche in den Klostermauern abhalten und den Gästen alle Stilrichtungen bis zur Moderne bieten.

Orgelkonzerte und Solotrompeter

Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Programm von Sonder- und Orgelkonzerten. Unter anderem gastieren am 25. Mai Thomas Hammes, Solotrompeter des Radiosinfonieorchesters Stuttgart, und Domorganist Prof. Markus Eichenlaub (Limburg) in der Klosterkirche. Auf der Orgel gastieren in der Klosterkirche unter anderem Professor Carsten Klomp (Freiburg), Elene Keventsidou (Athen), Krzysztof Ostrowski (Polen), Professor Wolfgang Seifen (Berlin), Domorganist Barry Jordan (Magdeburg), Regionalkantor Christoph Schömig (Prüm) und Erwin Horn, Würzburg.

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