Viel mehr getan als das Plansoll

WITTLICH. (noj) Ehrenamt, Engagement für die Allgemeinheit: Diese Begriffe standen bei den Ehrungen in der Kreisverwaltung im Vordergrund. Fünf Bürger, die sich über das normale Maß hinaus auf unterschiedliche Weise für andere eingesetzt haben, wurden mit Ehrennadeln des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

 Gruppenbild mit den geehrten Bürgern und ihren Bürgermeistern, dem Präsidenten der Handwerkskammer Trier, Hans-Josef Jänschke, Landtagsabgeordnetem Dieter Burgard und Landrätin Beate Läsch-Weber.Foto: Nora John

Gruppenbild mit den geehrten Bürgern und ihren Bürgermeistern, dem Präsidenten der Handwerkskammer Trier, Hans-Josef Jänschke, Landtagsabgeordnetem Dieter Burgard und Landrätin Beate Läsch-Weber.Foto: Nora John

Ehrungen sind normalerweise ein erfreulicher Anlass. Nicht ganz so fröhlich wie sonst ging es aber diesmal zu, als Landrätin Beate Läsch-Weber die Auszeichnungen verteilte. Grund dafür war, dass einer der Geehrten den Preis nicht mehr persönlich entgegennehmen konnte. Otmar Becker war am 20. April verstorben und so war es die Aufgabe seiner Frau Elisabeth Maria Becker, diese posthume Anerkennung ihres Ehemannes in Empfang zu nehmen. Otmar Becker war selbstständiger Steinmetz und Bildhauermeister. Seit 1972 betrieb er in Bernkastel-Kues ein Handwerksunternehmen. Von 1973 bis 2001 war er als Beisitzer im Meisterprüfungsausschuss für das Steinmetz- und Bildhauerhandwerk aktiv. Als Sachverständiger setzte sich Becker 1993 und 1994 für die Handwerkskammer ein. Ebenfalls für besonderen Einsatz im Handwerk erhielt Konditormeister Hans-Günther Kreusch aus Neumagen-Dhron die begehrte Auszeichnung. Er gehört dem Innungsvorstand seit 1970 an. Seit 1981 ist er Lehrlingswart. Außerdem ist er seit vielen Jahren Beisitzer im Gesellenprüfungsausschuss, im Prüfungsausschuss für Konditoreifachverkäuferinnen und im Meisterprüfungsausschuss tätig. Auf andere Weise hat sich Marlene Ingrid Rodenbüsch verdient gemacht. Sie ist seit vielen Jahren bei der Ortsgruppe Wittlich der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte zusammen mit Katrin Bornmüller tätig. In dem Hilfsgüterlager übt sie eine Tätigkeit aus, die sehr komplexe Kenntnisse erfordert, welche Hilfsgüter in welchen Ländern überhaupt angenommen werden dürfen. Marlene Ingrid Rodenbüsch und ihr Mann Paul nehmen darüber hinaus immer wieder ausländische Gäste der IGFM bei sich zu Hause auf. In der Kommunalpolitik hat sich Ernst Josef Römer aus Kröv einen Namen gemacht. Seit 1984 ist er als Mitglied im Ortsgemeinderat von Kröv tätig und seit 1989 bis 1994 und seit 1999 erster Beigeordneter in Kröv und Mitglied im Verbandsgemeinderat Kröv-Bausendorf. Darüber hinaus war oder ist er teilweise noch bis heute im Schulträgerausschuss, im Haupt- und Finanzausschuss und im Ausschuss für Brandschutz und technische Hilfe aktiv. Auch der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Kröv und der Winzerchor können sich seit vielen Jahren über Römers Engagement freuen. Gerhard Schruff aus Klausen hat sich auf unterschiedlichste Weise für die Allgemeinheit verdient gemacht. Zurzeit ist er besonders aktiv bei der Rettung der Klosterbibliothek Klausen. Hier hat er einen Förderverein gegründet und leitet diesen erfolgreich. Nach einem langen Dornröschenschlaf, bei dem Bücher und Räumlichkeiten zu verfallen drohten, konnten im November die ersten restaurierten Bücher der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Darüber hinaus hat sich Gerhard Schruff seit Jahrzehnten durch die Verfassung von Dorfchroniken, Engagement bei Ausstellungen und um den Aufbau des Offenen Kanals verdient gemacht. Bei soviel Verdiensten sparten auch die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron, Kröv-Bausendorf, Wittlich-Land und der Stadt Wittlich sowie der Präsident der Handwerkskammer Trier, Hans-Josef Jänschke, nicht mit Lob.Gesellschaft braucht Engagement des Einzelnen

"Die Auszeichnungen treffen die richtigen", meinte Ulf Hangert (Bernkastel-Kues). Hans-Werner Schmitt (Neumagen-Dhron) sagte, dass die Gesellschaft nicht funktionsfähig sei ohne das Engagement der Einzelnen. Ralf Bußmer (Wittlich) zitierte Gandhi: "Wer Wandel will muss Wandel leben" und Otto Maria Bastgen (Kröv-Bausendorf) erinnerte an Kennedys große Worte: "Frag nicht, was dein Land für dich tun kann sondern frage, was du für dein Land tun kannst." Christoph Holkenbrink verglich die Ehrenamtler mit Sportlern, die nicht auf der Tribüne sitzen, sondern sich auf dem Spielfeld selbst einsetzen. Der Landtagsabgeordnete Dieter Burgard schloss: "Alle Geehrten sind Vorbilder."

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