Kommunalpolitik Viel Streit um einen Schlepper

Morbach · Der Morbacher Eigenbetrieb Forst erwartet für das kommende Jahr hohe Verluste.

Die Einheitsgemeinde Morbach erhält im kommenden Jahr keinen Ertrag aus ihrem Forst. Hauptgrund sind die stark gefallenen Preise für Fichtenholz. 2017 waren es noch 68 Euro, die für einen Meter Fichtenholz gezahlt wurden. Zum jetzigen Stand hat sich der Preis halbiert. Das ist eine Folge des Überangebots, da viele Bäume durch den Befall von Borkenkäfern geschädigt sind. Die gefallenen Holzpreise sind der Hauptgrund für den voraussichtlichen Verlust von 242 000 Euro. Bereits für 2019 musste der Eigenbetrieb seine Gewinnprognose erheblich korrigieren. Statt des angepeilten Gewinns von 129 700 Euro wird für dieses Jahr lediglich ein Gewinn von 8300 Euro verbleiben.

 Doch sorgten nicht der niedrige Holzpreis und schlechte Erträge für Diskussionen in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, sondern der beabsichtigte Kauf eines Schleppers für 60 000 Euro, der bei Baumfällungen eingesetzt wird und die Arbeit im Forst flexibler machen soll.

Die Freien Wähler stemmten sich gegen diese Investition. Fraktionssprecher Achim Zender wies auf mehrere Lohnunternehmen hin, die man bei Bedarf anfordern könne und die die erforderliche Flexibilität garantierten. „Wir erkennen die Dringlichkeit nicht“, sagt er.

Sprecher der SPD und der FDP schlossen sich der FWM an. Hermann Moseler von der SPD befürchtet hohe zu erwartende Reparaturkosten aufgrund der harten Bedingungen, denen die Fahrzeuge ausgesetzt sind. Manuel Blatt von der CDU sagte, seine Fraktion stehe hinter der geplanten Investition, kritisierte aber gleichzeitig die Verwaltung, die früher auf die Ratsmitglieder hätte zugehen müssen. Förster Guido Haag sagte, man müsse bei Baumfällungen entlang von Straßen schnell reagiertn. „Die Maschine ist zwei Stunden im Einsatz, muss aber mit Personal acht Stunden da sein. Da sehen wir Einsparpotenzial“, sagte er.

Der Antrag der FWM, den geplanten Kauf des Schleppers aus dem Wirtschaftsplan zu streichen, lehnte der Gemeinderat mit 13 zu 13 Stimmen bei zwei Enthaltungen ab. Dem Wirtschaftsplan stimmen die Ratsmitglieder mit 14 Ja- zu zehn Neinstimmen bei vier Enthaltungen zu.

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