Viel Wasser, aber keine Flammen

DREIS. Eine Fettexplosion in der Küche des Waldhotels Sonnora in Dreis und ein sich daraus entwickelnder Brand waren das Szenario für eine Übung der Feuerwehren aus Dreis, Salmtal, Bruch, Niersbach, Klausen und Gladbach.

Das Heulen der Feuersirene dringt durch den Wald. "Pünktlich", sagt Jürgen Ensch nach einem Blick auf die Uhr. Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Wittlich-Land nimmt sein Funkgerät in die Hand. "Fettexplosion im Waldhotel Sonnora. Mehrere Verletzte", schallt es aus dem Lautsprecher. Und dann kommt der für die alarmierten Wehrleute erleichternde Satz: "Dies ist eine Übung." Die Feuerwehr aus Dreis ist innerhalb von vier Minuten am Einsatzort, kurz danach kommt die gleichzeitig alarmierte Salmtaler Wehr mit ihrem Tanklöschfahrzeug an. In einem Schnellangriff "retten" vier mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Wehrleute vier "verletzte Köche", dargestellt von vier Jugendlichen, aus der Küche des Restaurants, das zu den Top-Betrieben in Deutschland gehört. Zehn Minuten nach der Alarmierung sind die "Verletzten" geborgen, und auf die Wehrleute wartet die nächste große Aufgabe: Die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicherzustellen. "Wir haben hier sehr lange Wege", sagt Einsatzleiter Erich Thieltges, der Dreiser Wehrführer. Zunächst wird das Salmtaler Tanklöschfahrzeug mit Hilfe zweier Pumpen an den nächsten, 300 Meter weit entfernten Hydranten angeschlossen. Gleichzeitig legt die nachalarmierte Feuerwehr aus Bruch eine Schlauchleitung quer durch den Wald zum Salmbach, so dass sie von der Gartenseite des Hotels aus löschen könnte. Eine zweite Versorgung legen die ebenfalls nachalarmierten Wehren aus Niersbach, Gladbach und Klausen. Für die 800 Meter lange Schlauchleitung, die dem Verlauf der Straße zum Hotel folgt, kommt der Schlauchwagen SW 1000 aus Niersbach zum Einsatz. Das Fahrzeug ist vor allem zum Einsatz bei Waldbränden gedacht und hat einen Kilometer an Schläuchen an Bord. Während die dritte Leitung noch zusammengebaut wird, heißt es an den anderen Anschlüssen "Wasser marsch!" Um keinen Schaden zu verursachen, spritzen die Wehrleute nicht auf das Hotel, sondern in den Wald. Dann steht auch Leitung Nummer drei, und aus neun Rohren spritzt das Wasser in hohem Bogen zwischen die Bäume. Beobachtet wird die Feuerwehrübung von Verbandsgemeinde-Bürgermeister Christoph Holkenbrink und dem Eigentümer des Waldhotels Sonora, Vinzenz Thieltges, der selbst drei Jahrzehnte lang Wehrführer in Dreis war. "Ihr habt euch ein kompliziertes Objekt ausgesucht", sagt er. "Eine einzelne Wehr kann das nicht machen." Christoph Holkenbrink dankt den Wehren für ihren Einsatz: "Es hat prima geklappt." In der Einsatzbesprechung zeigt sich auch Wehrleiter Jürgen Ensch zufrieden. Wie vorgeschrieben seien die ersten Einsatzkräfte innerhalb von weniger als acht Minuten am Einsatzort gewesen. "Ich bin zufrieden - auch von den Zeiten her." Außerdem habe die Übung für ihn einen weiteren Vorteil: "Ich bin jetzt in der Lage, einen Alarm- und Einsatzplan für dieses Objekt zu erstellen." Für die Wehrleute - rund 130 von ihnen waren mit elf Fahrzeugen im Einsatz - gibt es nach den Ansprachen noch ein Bier - und dann fahren sie nach Hause, die Ausrüstung in Ordnung bringen. Schließlich müssen sie immer einsatzbereit sein.

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