Viele Angebote für jeden, der lernen will

Wittlich/Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach · Kindergärten, Schulen, Akademien, Museen: Sie alle tragen zur Bildung bei. Das Fundament ist aber die Schule. Die Schullandschaft wird aber immer unüberschaubarer. Was haben Traben-Trarbach, Bernkastel-Kues und Wittlich zu bieten?

Wittlich/Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach. 43 Grundschulen, sieben Realschulen plus, zwei Integrierte Gesamtschulen, fünf Förderschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und vier Gymnasien gibt es im Kreis Bernkastel-Wittlich. Davon sind 26 Ganztagsschulen. Hinzu kommen zwei Berufsbildende Schulen - in Wittlich und Bernkastel-Kues.
Die weiterbildenden Schulen, das verwundert kaum, sind in den Mittelzentren zu finden und somit auch in den drei Städten, die wir genauer unter die Lupe nehmen wollen. Wittlich, die mit Abstand größte Stadt im Kreis, hat gar zwei Gymnasien, Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach jeweils eins.
Wittlich kann man durchaus als "Schulstadt" bezeichnen. Dort sind auch die Landespolizeischule und die Kreismusikschule ansässig. In Letzterer werden rund 1600 Schüler von 65 Lehrkräften unterrichtet. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die unterschiedlichen Formen und Abschlussmöglichkeiten aller weiterführenden Schulen zu erläutern. Detaillierte Informationen sind im Internet auf den Homepages der Schulen erhältlich. Auch gibt es in allen drei Städten Volkshochschulen mit den unterschiedlichsten Angeboten - vom Nähkurs für Kinder über EDV- und Fremdsprachen- bis zu Erste-Hilfe-Kursen.
Einige besondere Schulformen und Bildungsmöglichkeiten sollen aber genannt werden. Und da hat jede der kleinen Städte etwas zu bieten:
Wittlich


Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen Eifel-Mosel in Wittlich wurde Ende 2014 ins Leben gerufen und hat im April 2015 in den Räumen der ehemaligen Dualen Oberschule in Wengerohr seine Arbeit aufgenommen. Die bisherigen Pflegeschulen in Bitburg, Wittlich und Trier-Ehrang wurden an diesem Standort konzentriert. Es bietet derzeit Platz für 380 Schüler.
Eine Besonderheit ist das seit 1971 bestehende Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) in Wittlich. Fast 30 Unternehmen der Region bilden dort die jungen Leute in kooperativer Form aus. Hierbei findet die Grundausbildung (in der Regel die ersten zwölf Monate) im ÜAZ Wittlich statt. Anschließend wechseln die Azubis in ihre Betriebe und nehmen regelmäßig an Prüfungsvorbereitungs- und Sonderkursen teil. Seit 2008 bietet das ÜAZ Wittlich in Kooperation mit Betrieben, dem Umweltcampus Birkenfeld, der FH Trier, der Berufsbildenden Schule Wittlich und der IHK Trier den Dualen Studiengang "Bachelor of Engineering" an.
Die Stadtbücherei Wittlich bildet mit der Kreisergänzungsbücherei und der Bibliothek des Emil-Frank-Instituts ein Bibliothekssystem mit 82 000 Medien. Die Stadtbücherei erreichte in den Jahren 2000, 2006 und 2008 im sogenannten Bibliotheksindex - einem Ranking, das bundesweit Bibliotheken miteinander vergleicht - den ersten Platz in der Kategorie öffentliche Bibliotheken in Städten zwischen 15 000 und 30 000 Einwohnern. Zudem errang sie 2008 im Wettbewerb "Bibliothek des Jahres" den zweiten Platz hinter der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Über 450 000 Bücher, CDs, DVDs werden dort im Jahr ausgeliehen. Ein Kollege schrieb kürzlich: "Wenn es um Bücher geht, ist Wittlich eine Großstadt".Bernkastel-Kues


Tourismus - das ist ein wichtiges Thema an der Mosel. Eine Hotelfachschule ist im Zentrum der beliebten Ferienregion daher bestens platziert. Die jungen Leute, Köche, Restaurantfachleute und Hotelfachleute, die die weiterführende Schule besuchen, kommen aus ganz Deutschland. Ein Teil von ihnen zieht später in die Welt oder übernimmt den heimischen Betrieb.
Eine Sonderstellung in Sachen Bildung nimmt die Stadt Bernkastel-Kues wegen ihres größten Sohnes ein. Nikolaus von Kues, lateinisch auch Nicolaus Cusanus genannt, einer der bedeutendsten Philosophen des Spätmittelalters, hat gleich mehreren Bildungseinrichtungen seinen Namen gegeben: neben dem Nikolaus-von-Kues-Gymnasium die Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte und die in Gründung befindliche Cusanus-Hochschule.
Die Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte verfügt über eine bemerkenswerte Bibliothek, die für jedermann zugänglich ist. Sie enthält nicht nur bedeutende philosophische Bände, sondern auch Werke der Weltliteratur, der Geschichte, Kunstgeschichte, Naturwissenschaften und Kunstbände. Der Buchbestand steht allen Lesern als Präsenzbibliothek zur Verfügung. Während der Öffnungszeiten kann es sich jeder dort im Lesezimmer gemütlich machen und in die Welt der Philosophie oder anspruchsvollen Literatur eintauchen.
Die Cusanus-Hochschule in Gründung wartet noch auf ihre offizielle Anerkennung vom Land. Die Hochschule wird zwei Fachbereiche haben: Philosophie/Ökonomie und Therapie/Pflege. Als Studiengänge sind die Bachelorstudiengänge Therapiewissenschaften (berufsbegleitend) sowie Wirtschafts- und Organisationsgestaltung (Vollzeit und berufsbegleitend) möglich. Als Masterstudiengänge sind Ökonomie- und Gesellschaftsgestaltung und Philosophie vorgesehen. In sechs Studiengängen werden nach der Aufbauphase insgesamt 300 Studierende eingeschrieben sein, es sind mehr als 15 Professuren geplant.Traben-Trarbach


Auch Traben-Trarbach bietet wie die beiden anderen Städte im Kreis von der Einschulung bis zur Ablegung des Abiturs die verschiedensten Schulformen. Neu ist die Fachoberschule (FOS) Soziales und Gesundheit, die der Realschule plus angegliedert ist. Sie ist am 1. August 2013 an den Start gegangen. Man kann dort in zwei Jahren die allgemeine Hochschulreife (Abitur) erlangen.
Dass auch Museen Bildungseinrichtungen sind, ist unbestritten. Auf diesem Feld hat Traben-Trarbach eine in Deutschland einzigartige Besonderheit zu bieten. Ein Privatmann, für den die Weisheitslehre und Philosophie des Buddhismus eine Herzensangelegenheit ist, hat die ehemalige Jugendstil-Kellerei Julius Kayser für mehrere Millionen Euro in ein Buddha-Haus verwandelt. Dort sind rund 2000 Buddhafiguren (inklusive näheren und ferneren "Verwandten", wie Arhats und Bodhisattvas) ausgestellt.
Moderne Multimedia-Installationen machen die Vielfalt des Buddhismus in Kunst, Kultur, Philosophie und Geschichte erlebbar.
Fortlaufend wird eine Datenbank ergänzt, die Informationen zum Buddhismus erfasst. Ziel ist letztlich die Schaffung eines umfassenden buddhistischen Informations-Zentrums. Diese Einrichtungen sind Besuchern, Sammlern und thematisch Interessierten zugänglich.

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