Viele Helfer packen an am Kestener Damm

Rund 30 Männer haben die Aufbauten des neuen Hochwasserschutzdamms abmontiert. Der Blick auf die Mosel ist damit für die nächsten Monate freier.

 Viele Einwohner packen in Kesten mit an beim Abbau der Hochwasserschutzelemente, die während des Sommers in einer Halle gelagert werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Viele Einwohner packen in Kesten mit an beim Abbau der Hochwasserschutzelemente, die während des Sommers in einer Halle gelagert werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kesten. Große Anweisungen braucht es nicht, als sich die Männer an die Arbeit machen. Jeder weiß, was er tun kann. Einige stehen auf der Mauerkrone und reichen die Balken hinunter, die andere auf spezielle Metallboxen packen. Kaum ist eine Palette beladen, nimmt sich einer von etwa sieben Traktoren der Last an. Währenddessen sind andere Helfer dabei, die ersten der mehr als 150 Stützen abzuschrauben. Nach einer halben Stunde sind die Fortschritte unverkennbar. Die teils geräumte Mauerkrone erlaubt zusehends den Blick auf die Mosel.

Aktion war Premiere



Beim zügigen Abbau der Hochwasserschutzaufbauten des Kestener Damms waren ausschließlich Laien am Werk. Für die cirka 30 Helfer war die Frühjahrsaktion eine Premiere. Der 2010 fertiggestellte Damm, der seine Bewährungsprobe bereits hinter sich hat, wurde bisher nur einmal probeweise auf- und abgebaut. Abgesehen davon gab es im Winter drei Aufbaueinsätze. Meist seien ja nur Teilaufbauten erforderlich, erklärte Wehrführer Ralf Kasel.

Die 24 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Kesten koordinieren die Arbeiten. Für einen Komplettaufbau brauchten sie mindestens zwei Dutzend Helfer und acht Stunden Zeit. Ein "Riesenaufwand" sei weniger die Mauer als vielmehr die Montage der schräg über die Kreisstraße verlaufenden doppelwandigen Tore an den Orteingängen. Für jedes Tor müssten 34 bis zu 100 Kilo schwere Betonbodenplatten aufgehoben werden. Pro Tor - im Dorf gibt es noch fünf kleinere - brauchten sie zwei bis drei Stunden und "schweres Gerät".

Daher ist die Wehr auf die Hilfe der Bürger angewiesen. Bisher hat das nach Auskunft von Kasel auch geklappt. Der bis zu einem Hochwasserstand von 10,5 Metern schützende Damm entlaste ja die Leute, die sich früher oft mehrere Tage hätten Urlaub nehmen müssen. Daher packen viele mit an (siehe Extra) und bringen sogar ihre Maschinen und Traktoren mit.

Kasel bedauert jedoch, dass immer die Gleichen an Ort und Stelle sind. Selbst Leute, die am Wasser wohnen, sähen sich nicht generell in der Pflicht. Doch Ortsbürgermeister Michael Beer spricht in diesem Punkt von einer "Bürgerpflicht".

Während die Helfer Hand in Hand arbeiteten, bereitete lediglich der Durchgangsverkehr Probleme. Trotz Blaulicht, Warndreiecken und Feuerwehrleuten, die mit Kellen um langsameres Fahren bitten, brausten etliche Fahrer viel zu schnell an den Helfern vorbei.

Für künftige Einsätze wird daher eine Vollsperrung in Erwägung gezogen.

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