Voll beladenes Schiff kracht gegen Zeltinger Schleuse

Wegen einer Schiffshavarie am frühen Sonntagmorgen an der Schleuse Zeltingen (Kreis Bernkastel-Wittlich) musste die Mosel-Schifffahrt in diesem Bereich acht Stunden ganz beziehungsweise teilweise gesperrt werden. Ein Schubverband war gegen die Mittelmole der Schleuse gekracht.

Zeltingen-Rachtig. (sim) Das Schiffsunglück ereignete sich gegen 6 Uhr am frühen Sonntagmorgen. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues fuhr ein 170 Meter langer niederländischer Schubverband, voll beladen mit 4000 Tonnen Schlacke, von Bernkastel-Kues kommend talwärts in die Vorhaltung der Zeltinger Schleuse. Aus bisher ungeklärter Ursache lief das Schiff aus dem Kurs und kam nach mehreren Ruder- und Maschinenmanövern quer vor die Schleusenkammer - mit dem Bug auf die neue Mittelmole und dem Heck vor der Außenmole - und versperrte die Schleuseneinfahrt. Durch den Aufprall entstand am Bug ein großes Leck, es kam zu einem Wassereinbruch. Der Kapitän schaffte es zunächst nicht, das Schiff mit eigener Maschinenkraft freizubekommen. Durch ein vorübergehendes Aufstauen des Wassers gelang es dem Kapitän schließlich, das Schiff zu bewegen und in die Schleuse zu steuern. Von 6.20 Uhr bis 14 Uhr war die Mosel gesperrt, teilweise war nur die Bergfahrt möglich. 15 Schiffe waren von der Sperrung betroffen. Ein Taucherdienst konnte das Leck noch am Sonntag provisorisch reparieren, das Schiff durfte unter Auflagen seine Fahrt in Richtung Duisburg fortsetzen.

Die Mosel führt nach den heftigen Regenfällen derzeit sehr viel Wasser. Zum Zeitpunkt der Havarie betrug der Pegelstand bei Wintrich 6,20 Meter. Ab einem Pegelstand von 6,75 Meter wird die Schifffahrt im Bereich Zeltingen eingestellt.

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