Vom Amboss bis zum Edelpfeifchen

MORBACH. Der Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein hat sich auch in diesem Jahr zum Morbacher Herbst einiges einfallen lassen. Altes Handwerk stand im Mittelpunkt des Rahmenprogramms für den verkaufsoffenen Sonntag. Tausende von Besuchern honorierten das Engagement.

Schlag auf Schlag saust der Hammer auf das glühende Eisen. Jetzt ist Eile geboten. Die Brüder Romain und Alain Schleich gönnen sich daher keine Pause, was ihnen zahlreiche Zaungäste beschert. Dabei sind die Luxemburger nicht die einzigen, die dieses alte Handwerk beim Morbacher Herbst demonstrieren. Auch Mosel-Schmied Erich Hammer ist wieder dabei. Um vor allem Kindern einen Eindruck dieser harten Arbeit zu vermitteln, hat er seine "Werkstatt" im Innenhof des Pfarrheims aufgeschlagen. Auf dem Pont-sur-Yonne-Platz wetteifern derweil Schreiner, Zimmermann, Lehmbauer und Steinmetz um die Aufmerksamkeit der Besucher. Da wird gesägt, gehämmert und mit Lehm gebaut. Sogar ein "Pfeifendrechsler" zeigt sein Können, was selten zu bestaunen ist. In ganz Deutschland verstünden sich darauf vielleicht noch sechs oder sieben Drechsler, erzählt Norbert Gerharz. Nebenan führt Daniela Emser-Fahl Stuhlflechtarbeiten vor, die seit wenigen Jahren wieder sehr gefragt sind, wie die Saarländerin erzählt. Beim Morbacher Schreiner Thomas Schaser schauen vor allem Kollegen vorbei. "Als alter Schreiner interessiert einen das ja", begründet Jürgen Klein sein Interesse an Hobel und Stecheisen. Heute sei ja vieles moderner - aber den Hobel brauche man immer noch. Aber auch die feinen Künste haben ihren Platz beim Morbacher Herbst. So führen Rolf und Ursula Hölter vom Monzelfelder Annenberg die Kunstmalerei vor, und Karl-Josef Schenk lässt sich beim Schnitzen auf die Finger schauen. Der Platz an der Kirche, den die Landfrauen mit Strohballen und Kürbisköpfen herbstlich dekoriert haben, bietet dazu die stimmungsvolle Kulisse. Angenehm überrascht zeigt sich auch Theo Ligteneigen aus dem holländischen Eindhoven. Schade nur, dass es geregnet habe. Aber nur kurz: Uwe Waldeyer wundert das nicht. "Wettermäßig haben sie ja immer Glück", sagt er. Zumal der Markt die Leute ja von weither anlocke. Was aber nicht ohne Grund so sei: "Die machen sich sehr viel Arbeit hier."

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