Vom Medientechniker zum Küster

Wittlich · Als Medientechniker und Versicherungsmakler hat Holger Günter schon gearbeitet. Jetzt ist der 35-jährige Wittlicher Küster und Hausmeister in St. Markus. Mit neuen Ideen für die Beleuchtung der Kirche konnte er schon Akzente setzen.

 Im liturgischen Kalender muss sich Holger Günter als Küster auskennen, damit er die richtige Lesung und das richtige Gewand für den entsprechenden Tag herauslegt. TV-Foto: Christina Bents

Im liturgischen Kalender muss sich Holger Günter als Küster auskennen, damit er die richtige Lesung und das richtige Gewand für den entsprechenden Tag herauslegt. TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. Sie halten sich oft im Hintergrund, aber ohne sie würden die Gottesdienste nicht so reibungslos ablaufen, wie man es gewohnt ist: die Küster. Sie kümmern sich darum, dass alles für die Messe bereit ist, legen Messbuch und Gewand raus, machen die Kerzen an, halten ein Auge auf die Messdiener.
In der Wittlicher Pfarrei St. Markus gibt es jetzt einen neuen Küster, nachdem Peter Esch nach 17 Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Holger Günter ist der neue Mann, der nicht nur nach den Kerzen schaut, sondern auch als Hausmeister für die Kindergärten Talweg und Karrstrasse sowie das Jugendhaus St. Markus, das Markushaus das Pfarrhaus und selbstverständlich auch für das Kirchengebäude zuständig ist. Auch um die Computertechnik kümmert er sich. Holger Günter, der Versicherungsmakler gelernt und als Medientechniker in Luxemburg gearbeitet hat, erklärt: "Es macht keinen Sinn, einen Küster anzustellen und dann für alle Dinge, die in den kircheneigenen Gebäuden anfallen, Firmen zu beauftragen. Deshalb hat man mich in dieser Doppelfunktion eingestellt."
Geeignet ist der 35-jährige Familienvater dafür auf jeden Fall. In Wittlich und Platten hat er als Kind und Jugendlicher viele Jahre die Messe gedient, ist im Fronleichnamsteam St. Markus beim Aufstellen des Altars dabei, wurde in den Pfarrgemeinderat gewählt und hat Peter Esch an Feiertagen geholfen.
Viele Gespräche


Besonders freut er sich darauf, dass er viel unter Menschen ist. Er sagt: "Man kommt sehr unkompliziert mit vielen ins Gespräch, das gefällt mir sehr gut." Und die momentan 56 Messdiener liegen ihm am Herzen. Bei der 72-Stunden-Aktion hat er mitgemacht, um sie schon einmal ein bisschen kennenzulernen. Holger Günter meint: "Das Messdiener-Küster-Verhältnis muss stimmen, sonst macht es für beide Seiten weniger Spaß und es funktioniert nicht richtig." Die Pfarrer lassen ihm auch viel Freiraum bei der Arbeit. Gläubige hatten ihn beispielsweise darauf angesprochen, dass die Figur des heiligen Antonius sehr dunkel in der Ecke steht. Das hat er weiter- gegeben, und problemlos durfte er ihn gleich anstrahlen, "denn Küster sein, ist mehr als nur Kerzen anzünden", wie Günter betont. chb
Extra

Der bisherige Hausmeister und langjährige Küster Peter Esch wird am Sonntag, 30. Juni, im Rahmen der 11- Uhr-Messe in St. Markus verabschiedet. Er hat mehr als 17 Jahre für die Pfarrgemeinde St. Markus gearbeitet, die ihm in der Messe für seine zuverlässigen Dienste danken will.

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