Vom Ochsen- und Viehmarkt in Traben-Trarbach

Traben-Trarbach · Nicht nur Wein wurde in Traben-Trarbach verkauft. In früheren Jahrhunderten gab es sogar einen Ochsen- und Viehmarkt in der Moselstadt. Dies geht aus einer Mitteilung in den Amtsblättern der Preußischen (Bezirks-)Regierung zu Trier vom 4. Januar 1840 hervor.

Traben-Trarbach. 1840 wurde nicht nur Wein in der Moselstadt verkauft. Der Trarbacher Bürgermeister Molz sorgte sich um die Auslastung des Viehmarktes. Seinerzeit betrieben die Winzer meist auch eine Landwirtschaft, so dass sie auf den Viehmarkt zum Kauf neuer Tiere angewiesen waren.
Offensichtlich aber kamen nicht genügend Bauern aus der Umgebung nach Trarbach, um ihr Vieh anzubieten. Daher sah sich der Bürgermeister veranlasst, im Amtsblatt der Preußischen (Bezirks-)Regierung zu Trier am 4. Januar 1840 "zur größeren Belebung" der drei Trarbacher Jahr- und Viehmärkte Prämien anzukündigen. Diese sollten an die Marktanbieter gezahlt werden, wenn sie nach Trarbach kommen.
Das fing an mit freier Überfahrt "des Rindviehs auf hiesiger Moselfähre" und setzte sich fort mit dem Wegfall des Stand- und Auftriebgeldes. Zudem zeigte sich der Weinort spendabel, denn "es wird auf jedes hierher gebrachte Stück Rindvieh eine halbe Quart Wein abgegeben". Der Verkäufer erhielt also einen halben Liter Wein zum Verzehr.
Diese drei Vergünstigungen belasteten den städtischen Etat kaum. Die Trarbacher jedoch boten noch mehr, um die Landwirte aus Eifel und Hunsrück und auch die seinerzeit an der Mosel wirkenden Bauern anzulocken. Sie köderten mit einer Vielzahl von Prämien. Die schönste zum Markt gebrachte Kuh erhielt drei Taler, die zweitschönste Kuh zwei Taler und das schönste "Kuhrind" ebenfalls zwei Taler. Am wertvollsten waren den Trarbachern die als Zugtiere begehrten Ochsen. Das schönste Paar eineinhalb- bis dreijähriger Ochsen sollte mit drei Talern belohnt werden. Der Eigentümer des schönsten Paares drei- bis sechsjähriger Ochsen erhielt sogar sechs Taler Prämie.
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Der Aufruf des Bürgermeisters wendet sich "an das auswärtige Publikum", um "auf diese Vortheile aufmerksam zu machen." Die Ankündigung der Prämierung läuft unter der Überschrift "Trarbach`s Jahrmärkte". Denn zeitgleich mit dem Viehmarkt fand auch ein Krammarkt statt, auf dem allerhand Haushaltswaren angeboten wurden. Über den Standort wird nicht informiert, der war wohl bekannt. Ebenso vermelden die Amtsblätter keine Hinweise, ob der Aufruf erfolgreich war. Aber es werden die Termine genannt, an denen 1840 die drei Märkte stattfanden: Dienstag nach Mariä Lichtmess (4. Februar), Dienstag nach Johanni (30. Juni) und Dienstag nach Jakobi (28. Juli).

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