Vom Radweg zur Steigungsstrecke

Die Bürger des Veldenzer Ortsteils Thalveldenz sind wieder beruhigt. Der trotz Schnee und Eis für kurze Zeit ausgesetzte Winterdienst ist mit einem eigens beschafften Fahrzeug erneut aufgenommen worden.

 Das auffallend schmale Fahrzeug der Firma Multicar hat sich dieser Tage in Thalveldenz als optimale Streufahrzeug-Alternative für die engen Straßen vieler Moselgemeinden erwiesen. Foto: Straßenmeisterei Bernkastel

Das auffallend schmale Fahrzeug der Firma Multicar hat sich dieser Tage in Thalveldenz als optimale Streufahrzeug-Alternative für die engen Straßen vieler Moselgemeinden erwiesen. Foto: Straßenmeisterei Bernkastel

Thalveldenz. Nach den ersten Testfahrten ist Ralf Schmitz, Leiter der Wittlicher Mastermeisterei, erleichtert. "Es hat sehr gut geklappt", bilanziert er den Probeeinsatz des etwas anderen Streu- und Räumfahrzeugs, das neuerdings in der Straßenmeisterei Mülheim stationiert ist. Nachdem das nur zwei Meter breite Fahrzeug bisher auf überregionalen Radwegen rund um Wittlich eingesetzt war, hat es nun eine neue Bewährungsprobe bestanden.

Statt Radwege zu säubern, wofür der Landesbetrieb Mobilität das Fahrzeug mit dem schwächeren Motor eigentlich angeschafft hatte, meisterte es den Streudienst entlang der abschüssigen Steigungsstrecke in Thalveldenz. Schmitz ist daher überzeugt, dass der Wagen den übrigen Anforderungen ebenfalls gewachsen sein wird. "Das wird auch beim Schneeräumen funktionieren - da sind die Mitarbeiter zuversichtlich."

Wie berichtet, waren herkömmliche Räumfahrzeuge in dem Veldenzer Ortsteil an ihre Grenzen gestoßen. Das Befahren der mit einem deutlichen Quergefälle neu ausgebauten Kreisstraße hatte sich als riskant erwiesen. Hinunter fahrende Fahrzeuge drohten auf die gegenübergelegene Seite zu rutschen. Um seine Mitarbeiter vor grob fahrlässigem Handeln zu bewahren, hatte Schmitz den Winterdienst daher eingestellt. Bei den Betroffenen, Bürgern wie Bürgermeistern, war das auf Unverständnis getroffen. Mancher befürchtete, dadurch unter Umständen nicht mehr zur Arbeit fahren zu können. Denn Gehwege und Fahrbahn müssen zwar von den Anliegern bis zur Straßenmitte geräumt und gestreut werden. Doch in der Praxis ist das kaum realisierbar, so dass mancherorts kaum ein Durchkommen wäre.

Aus diesem Grund springen die Straßenmeistereien in die Breche. Obwohl sie nicht in der Pflicht sind, räumen und streuen sie auch die Ortsdurchfahrten. Die Sorge von Ortsbürgermeister Norbert Sproß galt in erster Linie etwaigen Notfällen, dem Einsatz von Notarzt und Feuerwehr. Daher ist er erleichtert, dass Thalveldenz wieder gefahrlos angefahren werden kann. Er sei froh, dass das, was sich in mehr als 30 Jahre bewährt habe, wiederhergestellt sei. Allerdings habe es auch gemeinschaftliche Bemühungen von Orts- und Verbandsgemeinde und von Bürgern gegeben.

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