Vom Schulhaus zur evangelischen Kapelle

Auf Ansichtskarten sind meist Gebäude abgebildet, die die Ansicht eines Ortes prägen. In Deuselbach war dies Anfang des vorigen Jahrhunderts das alte Schulhaus.

Deuselbach. (cst) Die oben abgebildete Ansichtskarte aus dem Besitz des Deuselbachers Detlef Näher zeigt die Gemeinde Deuselbach im Jahr 1929. Das große Foto ist mit Blick von der Borwiese ins Unterdorf hinein aufgenommen. Zum damaligen Zeitpunkt war nur die rechte Seite der Straße bebaut, beginnend mit dem "Schuche-Haus". Interessant ist das kleine Bild, das das Deuselbacher Schulhaus zeigt Fälschlicherweise wird das Gebäude auf der Karte als "Kirche" bezeichnet.

Heute als privates Wohnhaus genutzt



Der Boden, auf dem das Haus steht, ist jedoch tatsächlich geweiht, denn im Mittelalter stand auf diesem Grundstück eine Kapelle, die der heiligen Anna gewidmet war. Wann diese Kapelle abgerissen wurde, ist der Deuselbacher Dorfchronik aus dem Jahr 1961 allerdings nicht zu entnehmen. 1829 wurde an der Stelle inmitten des Dorfes das Schulgebäude für die Volksschule errichtet. Daneben wurde ein hölzerner Glockenturm aufgestellt, über dessen Sinn die Dorfchronik keine Auskunft gibt.

Die Schule wurde im 18. Jahrhundert von bis zu 80 Schülern aus Deuselbach und zeitweise auch aus Rorodt besucht. 1951 zog die Volksschule in ein anderes Gebäude um. Bis 1972 wurde das Schulhaus als evangelische Kapelle genutzt. Heute ist es ein privates Wohnhaus.

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