Vom Skandal nicht berührt

BIRKENFELD. (vm) Der Skandal um verdorbenes Fleisch von Großhändlern in Bayern schlägt Verbrauchern wie Verbraucherschützern gleichermaßen auf den Magen. Können Kebab-Fans im Kreis Birkenfeld die mit Fleisch gefüllten Teigtaschen auch in Zukunft ohne Bauchweh genießen?

Vom Gammelfleisch-Skandal bislang unberührt ist der Kreis Birkenfeld. "Es gibt zurzeit keinerlei Verdachtsmomente, dass verdorbene Fleischspieße im Kreis Birkenfeld in Umlauf gebracht wurden", betont Franz-Josef Wilsberg, Abteilungsleiter der bei der Kreisverwaltung angesiedelten Lebensmittelkontrolle. Es bestehe kein Grund, die Proben zu intensivieren oder gezielt Untersuchungen in der Döner-Gastronomie anzustellen. Da hätten die Kollegen in Bad Dürkheim und im Rhein-Pfalz-Kreis schon mehr zu tun: Dort wurden Fleischerzeugnisse des in die Schlagzeilen geratenen bayerischen Lieferanten in Umlauf gebracht. Einen Betrieb, der die Fleischspieße herstelle, gebe es im Kreis Birkenfeld ohnehin nicht. Beliefert würden die hier ansässigen Döner-Anbieter seines Wissens von Firmen aus Mannheim, Berlin und Saarbrücken. "Auch wenn wir davon ausgehen, dass hier bei uns alles in Ordnung ist: Natürlich schauen wir jetzt noch ein bisschen genauer hin als sonst", berichtet Wilsberg. Zwei Lebensmittelkontrolleure, Lothar Veek und Stephan Mettler, sind im Kreis Birkenfeld im Einsatz. Unter die Lupe genommen werden insgesamt rund 1500 Betriebe. Der Kennzeichnung sowie der Lagerung der Waren gilt im Lebensmittelbereich das Hauptaugenmerk; Mindesthaltbarkeitsdatum, vorgeschriebene Kühltemperaturen sowie hygienische Verhältnisse stehen ebenfalls auf der Check-Liste der Kontrolleure, die sofort reagieren, sofern tiefgefrorenes Fleisch "Gammel"-Indizien wie Flecken und Gefrierbrand aufweise. "Das läuft alles nach Plan. Daran ändern auch die jüngsten Ereignisse nichts", so Wilsberg. Von Umsatzeinbußen und einer Verunsicherung der Kunden berichten zwei Idar-Obersteiner Döner-Verkäufer, die namentlich nicht genannt werden möchten: "Schwarze Schafe" wirkten sich auf die gesamte Branche aus. Oberstes Gebot sei es, den Kunden beste Qualität zu bieten. "Was habe ich davon, wenn einer der Kunden durch meinen Döner krank wird?", betont einer der Befragten.

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