Vom Truppengelände zum Gewerbegebiet

Erst französisches Truppengebiet, dann Konversionsgelände. Und wie sieht es heute aus? Der TV hat nachgefragt, was aus der alten Panzerkaserne am Mesenberg in Wittlich geworden ist. In einem Leseraufruf bittet der TV um Erinnerungen an die französischen Kasernen und Truppen.

 Von einem Naturschutzgebiet umgeben sind heute die alten französischen Panzerkasernen am Mesenberg, die selbst vor zehn Jahren noch Hochsicherheits-Gelände waren und nun als Gewerbegebiet Standort zahlreicher Firmen sind . TV-Foto: Mandy Radics

Von einem Naturschutzgebiet umgeben sind heute die alten französischen Panzerkasernen am Mesenberg, die selbst vor zehn Jahren noch Hochsicherheits-Gelände waren und nun als Gewerbegebiet Standort zahlreicher Firmen sind . TV-Foto: Mandy Radics

Wittlich. Hohe Stacheldrahtzäune zeugen von alten Zeiten, in denen das Gelände Hochsicherheitsstatus hatte. Damals waren am Mesenberg in Wittlich die Panzerwerkstätten der in Wittlich stationierten französischen Bataillone (Artillerie und Jäger) untergebracht. Dort kam niemand einfach so hinein. Und das blieb bis 1993 beziehungsweise 1999 so, als das Artilleriebataillon 51 und das 8. Jägerbataillon aus Wittlich abzogen.

Zu dem, was dann geschah, sagt Ulrich Jacoby von der Stadtverwaltung: "Die Stadt hat mit einem Bebauungsplan die baurechtlichen Voraussetzungen für die gewerbliche Nutzung geschaffen. Aus Sicht der Stadt eine gelungene Konversionsmaßnahme." Das in der Verantwortung des Bundesvermögensamts liegende Gebiet wurde komplett an die Firma FZB-Wittlich, Gebr. Clemens Fahrzeugbau GmbH, verkauft. "Wir haben das Gelände für umgerechnet rund 900 000 Euro in einem Bieterverfahren erworben", sagt Matthias Kasel, Betriebsleiter und Vizechef der FZG-Wittlich.

Die erst in den achtziger Jahren neu errichteten Panzerhallen hat das Unternehmen unverändert übernommen. Kasel: "Wir wollten eigentlich neu bauen. Aber das hier war wie geschaffen für uns, weil wir viel Platz hatten." Zirka 2,5 Hektar umfasst das ganze Areal.

Panzerhallen an fünf Firmen vermietet



Seit die Firma im November 2003 ihren Firmensitz aus der Rudolf-Diesel-Straße zum Mesenberg verlegt hat, ist einiges passiert. Etwa die Hälfte des Geländes haben Bamberger und Kasel an die Clemens-Maschinenfabrik Wittlich verkauft. Diese hat ihrerseits die ehemaligen Panzerhallen an fünf Firmen vermietet. Dazu kommen sieben weitere Firmen, an die Bamberger und Kasel verpachtet haben. 30 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. 20 weitere entstanden durch die vermieteten Räume.

Und so wird das Gelände rege genutzt. Zum Beispiel von einer Metallschleiferei, zwei Speditionsfirmen, einem Sicherheitsdienst, einem Malerbetrieb, einem Polierzentrum, einer Hundeschule und einer KFZ-Werkstatt. Mit der Umnutzung ist die Stadt zufrieden.

Jacoby: "Dadurch konnten bedeutende Flächen einer zivilen Nutzung zugeführt werden." Wichtig für die Stadt: "So sind keine Brachen, sondern neue Gewerbe- und Wohngebiete entstanden."

Der ehemalige Standortübungsplatz der französischen Truppen, das Gelände um die Panzerwerkstätten, wurde nach Angaben der Stadtverwaltung mit Rechtsverordnung im Dezember 2004 zum Naturschutzgebiet Mesenberg erklärt.

Leseraufruf: Welche Erinnerungen haben Sie an das Truppengelände mit den Panzerwerkstätten und die in Wittlich stationierten französischen Truppen? Erzählen Sie uns ihre Geschichte auf maximal einer DIN A4 Seite und schicken Sie diese an

mosel@volksfreund.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort