Von der Dorfdisco zum Eventpark

Manderscheid · Vor etwa zehn Jahren wurde in der Gewerbestraße 1 in Manderscheid zum letzten Mal getanzt. Danach stand die alte Dorfdisco leer. Nun will Holger Moll dort einen Club eröffnen - inklusive Biergarten und Café.

 Holger Moll will für mehr Musik in Manderscheid sorgen. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Holger Moll will für mehr Musik in Manderscheid sorgen. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Manderscheid. Die Spätherbstsonne leuchtet mit warmer Farbe auf den rot gestrichenen Bau, so dass er noch strahlender wirkt. Eine breite Fensterfront öffnet sich zur L 46, die an dem Gebäude vorbeiführt. Wären es nicht fünf Grad Celsius, so könnte man sich durchaus vorstellen, hier im Licht der untergehenden Sonne und bei blauem Himmel ein Weizenbier zu trinken. Das ist Wunschdenken. Vorerst. Denn Holger Moll aus Manderscheid will hier ein multifunktionales Zentrum eröffnen. Neben einem Club mit rund 350 Plätzen sollen ein Café und ein Biergarten die Leute nach Manderscheid locken. "Wir haben neue Soundtechnik und Lichttechnik eingebaut und wollen den Leuten einen anspruchsvollen Club bieten, wo sie tanzen und sich treffen können", sagt Holger Moll. Caf´´é, Bistro, Biergarten, Disco und Livemusik sollen dort möglich werden. "Wir nennen das Areal den Manderscheider Eventpark", erklärt Moll, der in Manderscheid und Umgebung mit der Organisation von Tanzpartys im Freibad bekannt geworden ist. "Wir können uns Konzerte, EM,WM-Übertragungen oder auch ein Oldtimertreffen hier vorstellen", sagt Moll, der mit weiteren Teilhabern einen hohen fünfstelligen Betrag in die Immobilie investiert hat. Innen sind die Handwerker noch fleißig. Ausladende Sitzgelegenheiten, rote Leuchten im Retro-Look und LED-Installationen bestimmen das Bild des Tanzclubs innen. Eine Tür weiter knistert das Holz in einem kleinen Kaminofen - das Café ist auf Gemütlichkeit ausgelegt. Die Lage zwischen Daun und Wittlich sei vielversprechend. Allerdings sei die Zeit der Großraumdiscotheken vorbei. "Die Leute erwarten heute ein breiteres Angebot", erklärt Moll. Deshalb sei auch ein kleiner Kinderspielplatz geplant und ein Beachvolleyballplatz - immerhin gibt es insgesamt 4000 Quadratmeter Fläche. Ab Ende November sollen im Tanzclub, der den Namen "Club Hundert" trägt, erste Discoabende starten. Man wolle sich langsam an den Publikumsverkehr herantasten. "Da machen wir natürlich auch Ü-30-Partys", sagt Moll, der das Areal langfristig entwickeln will. "Uns geht es nicht darum, schnelles Geld zu machen, wir wollen Manderscheid und Umgebung auch langfristig einen Anziehungspunkt bieten", versichert Moll. Warum er ein solches Wagnis eingeht? "Hier gibt es ja sonst nichts und ich bin sicher, dass die Nachfrage da ist. Man muss das Angebot eben breit anlegen. Da sind wir optimistisch." hplEröffnungsparty ist am Samstag, 23. November, ab 21 Uhr.Extra

Discos: Unter anderem gibt es noch folgende Möglichkeiten, in der Region tanzen zu gehen: die Kajüte in Binsfeld; Eifelstern, Bitburg; Castel, Bitburg; Exklusiv, Traben-Trarbach; Bastei, Bernkastel-Kues, Dschungel, Bernkastel-Kues. hpl Extra

Wie schätzen Sie die Bedeutung eines Eventparks für Manderscheid und Umgebung ein? Schmitz: Es ist immer besser, wenn was geschieht, als wenn nichts geschieht. Das ist ein zusätzliches Freizeitangebot für unsere Region, was bisher gefehlt hat. Wird die VG das Projekt unterstützen? Schmitz: Wir haben das Projekt gern unterstützt, viele vorbereitende Gespräche geführt. Es ging ja um Baugenehmigungen und Konzessionen. Das wurde auch mehrfach im Rat besprochen und ist in großem Einvernehmen geregelt worden. Wo sind Sie eigentlich in Ihrer Jugend tanzen gegangen? Schmitz: Ich war nie der große Tänzer. Aber wir sind früher auch dort tanzen gegangen. Calimero hieß das vor 30 Jahren. Das war unsere Anlaufstelle nach vielen Fußballspielen. hpl

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