Vereine Von der Hautcreme bis zur Chinareise

Wittlich · Der Förderkreis Maria Grünewald feiert sein 20-Jähriges. Nah an den Bewohnern, helfen die Mitglieder aus, wenn es keine andere Möglichkeit der Finanzierung gibt.

 Eines der ersten Projekte des Fördervereins war ein Auto, mit dem auch kleinere Gruppen aus Maria Grünewald mobil sein konnten. Das Bild zeigt die offizielle Übergabe im Jahr 2000.

Eines der ersten Projekte des Fördervereins war ein Auto, mit dem auch kleinere Gruppen aus Maria Grünewald mobil sein konnten. Das Bild zeigt die offizielle Übergabe im Jahr 2000.

Foto: Christina Bents/privat

() Ausflüge, Klassenfahrten oder Ferienfreizeiten: Für viele Kinder sind das unvergessliche Erlebnisse. Auch für die Kinder von Maria Grünewald, wo Menschen mit geistiger Behinderung wohnen und lernen, ist das nicht anders. Bei einigen Bewohnern ist das Geld aber so knapp, dass sie sich die Teilnahme daran nicht leisten können. Doch da kann dank des Engagements des Förderkreises Abhilfe geschaffen werden, der in diesem Jahr seit 20 Jahren besteht. Dieter Burgard, Schatzmeister des Förderkreises Maria Grünewald, berichtet: „Viele Kinder bekommen kaum Taschengeld und könnten nicht teilnehmen, wenn wir als Förderkreis nicht einspringen würden.“

1998 wurde der Förderkreis auf Initiative von Eltern ins Leben gerufen. 22 Mitglieder waren es bei der Gründung, im Jahr 2000 bereits 100. Aktuell sind es 142 Menschen, die dem Förderkreis angehören. Dieter Burgard: „Neben Eltern und Mitarbeitern sind auch ehemalige Bewohner der Lungenheilstätte, ehemalige Mitarbeiter, Firmen oder Menschen, die sich Maria Grünewald verbunden fühlen, Mitglieder.“ Pro Jahr hat der Förderverein rund 10 000 Euro an Einnahmen durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Bußgelder oder dem Erlös aus dem Grünewaldfest.

Investiert haben die Förderer unter anderem in den Kauf und rollstuhlgerechten Umbau von Fahrzeugen, den Bau eines Fahrradunterstands, die Teilnahme von Bewohnern an Fahrten und Ausflügen, Musikanlagen, Spiele oder auch Hilfsmittel, die nicht voll von den Krankenkassen finanziert wurden.

Ilona Klein, Einrichtungsleiterin berichtet: „Ein Jugendlicher hatte beispielsweise eine Hauterkrankung, die mit einer speziellen Creme behandelt werden musste, die es nur auf Privatrezept gab. Da ist der Förderverein eingesprungen.“ 2014 hat der Verein einen Zuschuss für die integrative Rockband von Maria Grünewald „My Rock King Rico“ gegeben. Sie gastierte in Peking bei einem Musikfestival für Menschen mit und ohne Behinderung.

Dreimal pro Jahr tagt das Gremium, bei denen über die verschiedenen Anträge beraten wird. Mitarbeiter oder Eltern stellen diese. „Wir prüfen zunächst, ob es andere Möglichkeiten der Finanzierung gibt, beispielsweise durch die Krankenkasse, denn wir wollen das Geld sorgsam ausgeben“, so Schatzmeister Burgard.

Eines der nächsten Projekte des Förderkreises ist der Spielplatz auf dem Gelände. Er ist 1982 gebaut worden und muss erneuert werden. Daran angrenzend befindet sich eine alte Halle mit schlechter Bausubstanz, die abgerissen wird. Ein Gruppenraum, den die Bewohner in ihrer Freizeit nutzen können, und ein Grillplatz sollen zudem entstehen. Die Baukosten trägt Maria Grünewald, die zur Caritas St. Raphael Alten- und Behindertenhilfe gehört. Der Förderkreis hilft bei der Einrichtung. Sein 20-jähriges Bestehen feiert der Förderkreis mit einem Konzert, bei dem der Sonntagschor Rheinland-Pfalz und der Frauenchor „Rock & Blu(e)s“ singen. „Der Ansprechpartner des Sonntagschors, der aus der Nähe von Ludwigshafen stammt, kannte Maria Grünewald. Er war hier, als es noch eine Lungenheilanstalt war. Das passt also schon mal sehr gut“, sagt Burgard und ergänzt: „Der Frauenchor hat in diesem Jahr ebenfalls sein 20-Jähriges, probt bei uns im Haus, und sie singen jedes Jahr bei uns in der Vorweihnachtszeit. Das ist ein Termin, auf den sich die Bewohner immer sehr freuen.“

Das Benefizkonzert findet an diesem Sonntag, 9. September,  um 15 Uhr in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge Wittlich statt. Einlass ist ab 14 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

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