Von der Kletterwand bis zum Skaterpark - Leser-Ideen für umstrittenen Hochmoselübergang

Zeltingen-Rachtig · Bis zu acht Millionen Euro sollen am Hochmoselübergang investiert werden, um die Brücke zu verschönern (der TV berichtete). Auf der Volksfreund-Seite im Internet melden sich viele Leser dazu zu Wort und entwickeln Ideen - von der Kletterwand bis zum Skaterpark.

 Graffiti, Kletterhaken oder Weinreben können die Betonpfeiler der Hochmoselbrücke schmücken, wenn es nach den Vorschlägen der TV-Leser geht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Graffiti, Kletterhaken oder Weinreben können die Betonpfeiler der Hochmoselbrücke schmücken, wenn es nach den Vorschlägen der TV-Leser geht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Zeltingen-Rachtig. Mit einer Lichtinstallation am umstrittenen Hochmoselübergang will der Morbach Künstler R.O. Schabbach für mehr Tourismus in der Region sorgen. Die Brücke, die ab 2016 Hunsrück und Eifel bei Zeltingen-Rachtig verbinden wird, ist wegen ihrer Ausmaße umstritten. Sie wird 1,7 Kilometer lang sein und das Moseltal auf einer Höhe von 160 Metern überspannen. Aber nicht nur der Künstler Schabbach hat Ideen. Nachdem bekannt wurde, dass das Projekt verschönert werden soll, machten sich auch viele TV-Leser Gedanken dazu, die sie in sozialen Netzwerken oder als Leserbrief äußerten. Das reicht von ernsthaft gemeinten Vorschlägen bis hin zu augenzwinkernden, nicht ganz ernst gemeinten Ideen.
Fabian Graf aus Minheim schlägt ein vielfältiges Maßnahmenbündel vor. Zur Verschönerung könnte er sich Graffiti oder fotorealistische Zeichnungen an den Brückenpfeilern vorstellen. Aber auch ein Skaterpark oder eine Kletterwand wäre möglich. Das wäre dann, so Graf, wahrscheinlich die höchste künstliche Kletterwand Deutschlands.
In den sozialen Netzwerken geht das Themenspektrum noch weiter. Ein Leser hat auf der Facebook-Seite von volksfreund.de vorgeschlagen, Weinreben zu pflanzen. Diese könnten an den Brückenpfeilern entlang wachsen, sodass die Brücke eines Tages zur "Riesenweinbergbrücke" wird. Mit einer solchen "Weinbergbrücke" könnte man sogar ins Guinness Buch der Rekorde kommen, ist sich ein weiterer Kommentator sicher. Außerdem könnte man die Trauben zu einem ganz besonderen Wein keltern, der nur an der Brücke zu kaufen wäre. Dann benötigte man auch keine Maut mehr, denn die Brücke könnte sich so ganz von allein finanzieren.
Der nächste Eintrag gibt hingegen zu bedenken, dass Weinreben gar nicht so hoch wachsen könnten. Efeu wäre doch eine Alternative.
Sollte die Brücke mit Leuchtelementen ausgestattet werden, könnten diese von Solarzellen gespeist werden, so eine andere Nutzerin. Sie entgegnete mit diesem Eintrag der Kritik, dass eine Lichtinstallation langfristig hohe Stromkosten verursachen würde.
Ein weiterer Leser findet, dass die Brücke mit Rundbögen verschönert werden sollte. Diese könnten mit Sandstein oder Schiefer verkleidet werden, um das Bauwerk besser in die Landschaft zu integrieren. Schließlich gibt auf Eifel-Brückenseite viel Sandstein, während auf der anderen Seite, im Hunsrück, Schiefer vorherrscht.
Neben Vorschlägen zur Gestaltung der Brückenpfeiler gab es aber auch noch weiter gehende Vorschläge bis hin zum Bungee-Jumping mit einer Plattform in der Mitte der Brücke. Andere Kritiker fordern, eher Geld in den Ausbau von Kitas zu stecken, als in die Verschönerung von Brücken. Vielleicht ist ein weiterer Eintrag ja als Kompromiss zu sehen: Einfach ein paar Blumenkästen an die Pfeiler montieren.Extra

Das Projekt Hochmoselübergang ist Teil eines umfassenden Ausbaus der B 50, die Eifel und Hunsrück miteinander verbinden soll. Die Bundesstraße B 50 neu wird von der A 60 bei Wittlich bis zum Hochmoselübergang führen, der den Hunsrück an die Eifel anschließt. Damit wird ein europäischer Fernreiseweg geschaffen, der von den Containerhäfen in Antwerpen bis ins Rhein-Main-Gebiet führt. hpl

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