Von der Mosel an die Fulda

WEHLEN/FULDA. Sie wurde in Wittlich geboren, lebte mit den Eltern und ihrem Bruder Klaus im Weinort Wehlen, machte am Nikolaus -von-Kues-Gymnasium 1983 Abitur und erhielt im Oktober 2004 einen Ruf an die Fachhochschule Fulda, wo sie nun als Politikwissenschaftlerin forscht und lehrt. Der TV porträtiert eine erfolgreiche Frau: Professor Dr. Gudrun Hentges.

Die berufliche Erfolgsgeschichte von Professor Dr. Gudrun Hentges hat ihren Beginn in ihrem Hobby - der Beschäftigung mit Politik in all ihren Facetten. "Und diese Leidenschaft wurde besonders gefördert in der Gymnasial-Oberstufe in den Leistungsfächern Sozialkunde und Deutsch", sagt Hentges im TV -Gespräch.Praktische Erfahrungen mit der Schülerzeitung

Die Auseinandersetzung mit politischer Bildung, Geschichte und Sozialgeschichte, interkulturellen Beziehungen - dies und mehr weckten ihr besonderes Interesse. Erste praktische Erfahrungen sammelte die Schülerin in der Redaktion der Schülerzeitung "Die Lupe", wo sie sich mit der Bildungspolitik und der damaligen Reform der Mainzer Studienstufe befasste. "Das Schreiben hat mich dazu motiviert, in dieser Richtung auch nach dem Abitur weiterzumachen", sagt sie. Dabei träumte sie immer vom Beruf als Journalistin.Interessante Kontakte zu Studenten und Flüchtlingen

Doch es kam anders, denn im Lauf des Studiums der Politikwissenschaft, Soziologie, Philosophie und der französischen Sprache an der Phillips-Universität Marburg und an der "Université Paris VIII" hat sich bei Hentges mehr und mehr das Wissenschaftliche durchgesetzt. Interkulturelle Beziehungen, Migration und Integration - das waren schon immer Themenbereiche, mit denen sich Hentges schwerpunktmäßig befasste. Das Jahr in Frankreich an der "Reform-Universität", die sich 1968 im Zuge der Studentenbewegung gegründet hatte, brachte der Studentin nach eigenem Bekunden sehr interessante Kontakte und Erfahrungen mit Studenten aus allen Ländern - auch mit politischen Flüchtlingen. In Marburg war sie während des Hauptstudiums als Tutorin für Studienanfänger tätig und legte dort 1991 ihr Diplom ab. Es folgten Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni und im Deutschen Bundestag, bevor sie 1998 promovierte. Während ihrer folgenden Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Köln widmete sich die heute 40-Jährige ihrer Habilitation. An der Fachhochschule Fulda schließt sich nun zunächst der berufliche Werdegang. Seit drei Jahren entstehen an Fachhochschulen neue sozialwissenschaftliche Studiengänge mit MA- oder BA-Abschlüssen (Master of Arts, Bachelor of Arts). Hier ist Gudrun Hentges mit den Schwerpunkten ihrer universitären Ausbildung und Forschung sowie den Sprachkompetenzen genau die Richtige für die ganz neu ausgeschriebene Professur. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", denkt Hentges an ihre einstigen schulischen Interessen zurück.Ratschlag für beruflichen Nachwuchs

Und die Professorin mit dem erfolgreich verlaufenen Weg von der Mosel an die Fulda hat auch einen Ratschlag für Jugendliche: "Bei der Suche nach dem geeigneten Berufsfeld sollte man herausfinden, was einem persönlich Spaß macht und sich dann für den Bereich entscheiden, für den man bereit ist, sich voll und ganz einzusetzen."

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