Camping Von Drachenlagern und Wolfsheulen

Birkenfeld/Erbeskopf · Ab April können Wanderfreunde auf dem Saar-Hunsrück-Steig im Nationalpark Hunsrück-Howald naturnah im Zelt übernachten.

 Eine Trekkingplattform entlang des Saar-Hunsrück-Steiges im Nationalpark.

Eine Trekkingplattform entlang des Saar-Hunsrück-Steiges im Nationalpark.

Foto: Konrad Funk Nationalpark

Das Nationalparkamt in Birkenfeld will Trekkingfreunde im Hunsrück unterstützen. Ab April können Wanderer, die entlang des Saar-Hunsrück-Steiges im Gebiet des Nationalparks im Zelt übernachten wollen, übers Internet für jeweils eine Nacht eine sogenannte Trekkingplattform buchen. Die Holzpodeste mit eingebauten Sitzgelegenheiten und Tisch bieten Platz für ein großes oder zwei kleine Zelte, sagt Harald Egidi, Leiter des Nationalparkamts. Drei solcher Trekkingcamps mit jeweils zwei Plattformen haben die Ranger des Nationalparks bereits 2019 in der Nähe der Nationalparktore in Eigenarbeit errichtet: Bei der Wildenburg bei Kempfeld gibt es das Camp Wolfsheulen, beim Erbeskopf angelehnt an die  Siegfriedsquelle das Camp Drachenlager und bei Otzenhausen im Saarland das Camp Keltenlager in der Nähe des keltischen Ringwalls. „Die Camper müssen alles mitbringen und auch alles wieder mitnehmen“, sagt Egidi. Stichprobenweise werde dies von den Rangern kontrolliert. Zudem sei das Anzünden eines Feuers verboten. In der Nähe der Plattformen gibt es jeweils eine Komposttoilette. Der normale Wanderer wird diese Plattformen nicht zu sehen bekommen. Sie befinden sich nicht direkt an der Wegstrecke, sondern bis zu 500 Meter vom Steig entfernt. Auch sind diese nicht auf Wanderkarten eingezeichnet. Erst bei einer Buchung bekommen die Trekkingfreunde die GPS-Daten der Plattformen sowie einen Kartenausschnitt, auf dem die genaue Lage des für zehn Euro pro Nacht gebuchten Podestes zu erkennen ist.

„Das ist ein kleines, aber feines Angebot und ein Baustein des Masterplans der Nationalparkregion“, sagt Egidi. „Wir verhindern damit das Wildcampen im Nationalpark.“ Pro Plattform hat das Nationalparkamt rund 5000 Euro investiert. Die Arbeitszeit der Ranger ist darin enthalten.

Anja Eckhardt vom Leitungsteam des Nationalparks erläutert, dass auch Wanderer ohne Auto das Angebot nutzen können. Vom Bahnhof Idar-Oberstein gehe es jeweils über rund 20 Kilometer lange Etappen zu Fuß zur Wildenburg bei Kempfeld, dann weiter zum Erbeskopf und anschließend nach Otzenhausen, wo die Wanderer dann wieder einen Busanschluss zur Bahnlinie nutzen können.

Egidi möchte diese Trekkingplattformen über den Nationalpark hinaus im gesamten Hunsrück etablieren. Im Soonwald würden diese von der Naheland-Touristik bereits angeboten. Die Resonanz sei positiv. Das gelte auch für entsprechende Angebote im Pfälzer Wald und im Schwarzwald. Die Installation entsprechender Plattformen sei jedoch Aufgabe der jeweiligen Tourismusämter.

Im Raum Morbach und im Raum Rhaunen würden solche Übernachtungsangebote noch fehlen. Egidi: „Wenn die da sind, dann ist man doch schon fast im Soonwald.“

Die Trekkingplattformen können über folgende Homepages für jeweils zehn Euro pro Nacht gebucht werden: www.nlphh.de, www.hunsruecktouristik.de und www.naheland.net

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