Von Eierschalen und frischem Brot

Klausen-Krames · Für knuspriges Brot und köstlichen Kuchen kommen Hunderte Menschen zum Backofenfest nach Klausen. An dem Wochenende vom 7. und 8. September hat der 61-jährige Bäcker Werner Simon immer viel zu tun.

 Einsatz für Bäcker Werner Simon: Wenn Backofenfest ist, muss er den Ofen einheizen. Anschließend wird das knusprig frische Brot mit Schmalz, Gehacktem oder Käse belegt. TV-Foto: Christina Bents

Einsatz für Bäcker Werner Simon: Wenn Backofenfest ist, muss er den Ofen einheizen. Anschließend wird das knusprig frische Brot mit Schmalz, Gehacktem oder Käse belegt. TV-Foto: Christina Bents

Klausen-Krames. Ein Fest fast schon mit Tradition: Seit 1990 feiern die Klausener mit ihren Besuchern das Backofenfest. Und Werner Simon ist von Anfang an dabei. Im Interview mit unserer Mitarbeiterin Christina Bents erinnert er sich an die Anfänge.Herr Simon, wie ist die Idee zum Backofenfest entstanden?Werner Simon: Der Backofen stand schon ein paar Jahre in Krames, er war bei der Dorferneuerung aus einem Haus in Krames aus- und dann hier auf der Wiese in der Ortsmitte aufgebaut worden. Aber gebacken hatte noch keiner darin. Der damalige Ortsbürgermeister Hans-Josef Schmitt hat meinen damaligen Chef Bäckermeister Heinz Turk, Peter Gilles und mich angesprochen, ob wir nicht mal da backen wollen. Und die Feuerwehr hat dann ein Fest am Backofen veranstaltet, bei dem der Backofen mit Champagner eingeweiht wurde.Dorf- Geschichte(N)

Wie war das früher in Krames, wo wurde gebacken?Werner Simon: Ein Backhaus an dem alle gebacken haben, gab es in Krames nicht. Viele Leute hatten zu Hause einen Backofen, aber nicht jedes Haus. Ich schätze es gab so 15 oder 16 im Dorf. Zwei davon gibt es heute noch.Wie wurde denn früher gebacken?Werner Simon: Ein bis zwei Stunden bevor der Brotteig in den Ofen kam, wurde der Ofen mit Stroh, Reisig und Holzscheiten angeheizt. Wenn das Feuer erloschen war, wurde die Glut im Ofen hin und her bewegt, um die Hitze im Backraum gleichmäßig zu verteilen. Dann kam die Glut raus und der Brotteig hinein.Woher wussten die Leute denn, wann die Temperatur fürs Brot geeignet war?Werner Simon: Das hat man zum einen mit einem Ährenbüschel geprüft. Man hat es in den Ofen gehalten, und wenn es schwarz wurde, war es zu heiß und wenn es keine Farbe annahm zu kalt. Das ging auch mit Eierschalen, die legte man fünf Minuten in den Ofen und wenn sie zu braun waren, war der Ofen noch zu heiß. So machen wir das heute noch.Wie viele Brote werden beim Backofenfest gebacken?Werner Simon: Rund 100 ein Kilo Brote und 36 Kuchen backen wir jedes Jahr, Zwetschgenkuchen, Kirschstreusel und Streuselkuchen mit Butterflöckchen. Wir verkaufen aber keine ganzen Brote, sondern nur Brotscheiben, die mit Schmalz, Gehacktes oder scharfem Käse belegt sind.Wer kommt zum Backofenfest?Werner Simon: Meist sind es natürlich Klausener und Besucher aus den Nachbarorten. Aus dem Heckenland kommen Leute und Wittlicher. Sogar der ehemalige Trierer Bischof Marx war einmal hier. Beliebt ist das Festchen bei Familien, die Eltern können den Kindern zeigen, wie früher gebacken wurde. Alles ist frisch. Die Kinder kriegen bei uns die Knäuschen vom Brot und keine Fritten. Das kommt gut an! chbExtra

Das Backofenfest findet am 7./8. September in Klausen-Krames statt. Am Samstag startet das Fest um 15 Uhr. Am Sonntag geht es um 11 Uhr los. Zum Mittagessen gibt es Kappesteerdich mit Quellschinken. Ab 15 Uhr wird selbst gebackener Kuchen serviert. Die Klausener Ortsvereine unterhalten. chb

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