Von einer Warteliste ist nichts bekannt

Berglicht/Heidenburg · In Berglicht bauen fünf Ortsgemeinden einen neuen Drei-Gruppen-Kindergarten. In Heidenburg wird derweil nur eine Gruppe betreut. Besteht ein Zusammenhang? Nein, sagt die Kreisverwaltung. Entscheidend sei der Bedarf an Kindern.

 Der Spielplatz wird Kindern wie Erziehern im künftigen Neubau fehlen. Doch es wäre zu teuer geworden, den alten Kindergarten Berglicht zu sanieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Spielplatz wird Kindern wie Erziehern im künftigen Neubau fehlen. Doch es wäre zu teuer geworden, den alten Kindergarten Berglicht zu sanieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmmieder (urs) ("TV-Upload Schmmieder"

Berglicht/Heidenburg. Acht Kinder warten angeblich in Heidenburg auf den ihnen gesetzlich zustehenden Platz in der Kindertagesstätte (Kita). Und der Ort habe zugunsten eines "Mega-Turbo-Kindergartens" in Berglicht nur noch eine Gruppe. Das ist die Kritik von Anton Göppert und Ursula Meiner, die sich in einem Brief an den TV wenden. Wir sind dem Vorwurf nachgegangen.
Nach Auskunft der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich stehen der Neubau und die Situation in Heidenburg in keinem Zusammenhang. Der Träger, der Zweckverband Kita Berglicht, plane seit Jahren und baue aus wirtschaftlichen Überlegungen neu - und wie bisher für drei Gruppen, erläutert Pressesprecher Manuel Follmann. Ziel sei es, anders als im sanierungsbedürftigen Altbau, künftig auch Einjährige aufnehmen zu können.
Die nunmehr 20 statt zuvor 40 Plätze in Heidenburg seien "stark rückläufigen Zahlen" von im Februar 2014 nur noch 14 Kindern geschuldet. Um die Zukunft dieser Kita zu sichern, wurde sie räumlich verändert und erhielt die Sondergenehmigung, bis zu fünf Kinder unter drei Jahren, also auch Einjährige, aufzunehmen zu können (siehe Extra).
Erste Konsequenzen


Ein aktuelles Problem, so die Kritiker, ist die noch nicht angepasste Personalstärke. In dem Brief ist von einem "Totalkollaps im Krankheitsfall einer Erzieherin" die Rede.
Nach Auskunft von Alexander Becker, erster Beigeordneter von Heidenburg, dem Kita-Träger, hat es eine Reaktion gegeben. Bis nach den Sommerferien sollen die bisher 3,5 Vollzeitstellen um gut eine Stelle aufgestockt sein. Mit dem Neubau in Berglicht habe die Vorgehensweise in Heidenburg nichts zu tun. Becker: "Es gibt einfach zu wenige Kinder in Heidenburg, um eine zweite Gruppe aufrecht zu erhalten." Momentan sei die Kita zwar ausgebucht. Doch von 20 Kindern kommen sechs von außerhalb. Als deren Eltern anfragten, waren die Plätze frei. Kita-Leiterin Ute Nau bestätigt den "Mehrbedarf". Doch von acht wartenden Kindern wisse sie nichts.
Bisher hätten Eltern nicht gebeten, sie zu informieren, sobald ein Platz frei werde. Sie ließen ihre Kinder in Nachbarorten betreuen.
Ähnlich wie Eltern aus Berglicht, wie Kita-Leiterin Gabi Braunshausen weiß. Wegen konkreter Nachfragen führt sie eine Warteliste mit 14 Zweijährigen. "Wir konnten die gesetzlichen Vorgaben für Kleinkinder nicht mehr erfüllen", begründet Berglichts Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis die Bauentscheidung des Zweckverbands mit den Gemeinden Breit, Büdlich, Neunkirchen und Schönberg. Gut acht Jahre hatten sie diskutiert. Vor wenigen Tagen, am 10. April, erfolgte der erste Spatenstich (der TV berichtete).
Die Stellungnahme von Anton Göppert und Ursula Meiners bezieht sich auf den TV-Bericht "Auch Wickelkinder sind ab sofort willkommen" vom 16. März.
Extra

In der Kita Heidenburg können maximal 20 Kinder, darunter fünf Einjährige, betreut werden. Die Kita Berglicht kann derzeit in drei Gruppen bis zu 75 Kinder aufnehmen - darunter höchstens sechs Zweijährige. Wegen beanstandeter räumlicher Voraussetzungen darf sie keine Einjährigen betreuten. In der neuen Kita dürfen von 75 Kindern 20 Kinder jünger als drei Jahre sein. urs

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