Von Freiheit und Toleranz angezogen

Axel Stolz war langjähriges Mitglied im Stadtrat, Unternehmer und in vielen Vereinen aktiv. Seit 50 Jahren hat er das Parteibuch der FDP. Dafür ehrt ihn heute der rheinland-pfälzische FDP-Landesvorsitzende Rainer Brüderle.

 Früher hetzte Axel Stolz oftmals vom Unternehmen in den Stadtrat, nun hat er auch mal Zeit, ein Buch zu lesen. TV-Foto: Bianca Weber

Früher hetzte Axel Stolz oftmals vom Unternehmen in den Stadtrat, nun hat er auch mal Zeit, ein Buch zu lesen. TV-Foto: Bianca Weber

Wittlich. Axel Stolz' Kontakt zur FDP hat mit Plakatekleben angefangen. "Der Alt-Liberale und mein Fast-Nachbar Heinrich Bastian hat mich in den 50er Jahren gefragt, ob ich helfen würde, Versammlungsplakate aufzuhängen." Das tat der Jugendliche dann und ging auch zu Vorstandssitzungen. 1958 trat er in die Partei ein. 50 Jahre ist er nun FDP-Mitglied und bekommt dafür heute vom rheinland-pfälzischen FDP-Landesvorsitzenden Rainer Brüderle die Ehrennadel überreicht. "Die freie Entwicklung und Toleranz waren es, die mich angesprochen haben", sagt Stolz über seinen Partei-Eintritt. Der Sohn eines Tabak- und Großwarenhändlers hatte zudem Lust, sich kommunalpolitisch zu engagieren.1964 kandidierte er erstmals für den Wittlicher Stadtrat — und wurde gewählt. Bis 2004 war er im Stadtrat tätig. Stolz interessierten bei seiner Arbeit vor allem wirtschaftliche Belange: "Mir war die Entwicklung der Friedrichstraße wichtig, die Ansiedlung von Gewerbe, aber auch die Erreichbarkeit der Innenstadt und die Entwicklung des Einzelhandels."Kulturpolitischen Entscheidungen seiner Partei konnte er dagegen nicht immer zustimmen, trug sie aber mit. Manche kulturelle Veranstaltung hielt er für "etwas übertrieben für die kleine Stadt Wittlich".Auch wenn in 50 Jahren nicht alles harmonisch laufen kann, sein Parteibuch abzugeben, stand für Stolz nie zur Debatte. "Wenn man nicht engagiert ist, lässt sich auch nichts ändern", sagt der 71-Jährige. Dabei war sein politisches Engagement neben Arbeit und Aktivitäten in mehreren Vereinen auch anstrengend, und seine Ehefrau sowie die drei Kinder mussten ihn häufiger entbehren.Politisch interessiert ist Stolz noch immer, geht auch noch zu Fraktionssitzungen der FDP. "Traurig" findet er, dass freiheitliche Elemente für viele Bürger keine Rolle mehr spielten. "Die Bürokratie nimmt ständig zu und keiner regt sich auf." Ist Axel Stolz aufgeregt, heute Rainer Brüderle zu treffen? Er lacht: "Wissen Sie, ich war auch Delegierter auf Landesebene und von 1974 bis 79 im Kreistag. Mende, Scheel, Genscher, Brüderle — man kennt sich. Nein, aufgeregt bin ich nicht. Wenn wir uns treffen, öffnen sich Herzen."

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